Stoiber:Unterstützung für die Wahlkampfmannschaft

Der bayerische Ministerpräsident will Angela Merkel offenbar tatkräftig zur Seite stehen. Ob er aber im Fall eines Wahlsieges der Union nach Berlin geht, ist noch ungewiss.

Wie die Tageszeitung Passauer Neue Presse unter Berufung auf CSU-Kreise berichtet, will Stoiber sich in dem Team, das von der voraussichtlichen Kanzlerkandidatin Angela Merkel geleitet würde, aber nicht auf eine Zuständigkeit für einen bestimmten Fachbereich festlegen lassen.

Als CSU-Vorsitzender stehe er für Süddeutschland sowie eine umfassende politische Kompetenz, hieß es.

Ungeachtet eines Engagements im Wahlkampfteam der Union sei Stoiber allerdings auch fest entschlossen, die Entscheidung über einen Wechsel auf einen Kabinettsposten in einer Unions-geführten Bundesregierung erst nach der Wahl zu treffen.

"Kein guter Stil"

Bei einem Treffen der CSU-Spitze am Montagmittag hatte Stoiber sich hierzu eine "ganz persönliche Entscheidung" vorbehalten.

Parteifreunden, die ihn zum Wechsel nach Berlin drängten, entgegnete der CSU-Chef, er habe auch eine Verpflichtung gegenüber den bayerischen Wählern, die ihm ein Mandat bis 2008 erteilt hätten.

Kritik übte Stoiber dem Blatt zufolge an Mitgliedern der CDU-Spitze, die CDU-Chefin Angela Merkel schon zur Kanzlerkandidatin ausgerufen haben. "Ich halte das für keinen guten Stil." Derart wichtige Entscheidungen müssten zuerst in den Parteigremien entschieden werden, zitiert das Blatt den CSU-Chef.

Die CDU hatte sich am Montag inoffiziell auf Merkel als Kanzlerkandidatin festgelegt. Die offizielle Kandidatenkür von CDU und CSU ist am kommenden Montag geplant. Für den Fall eines Machtwechsels wurde CSU-Chef Edmund Stoiber nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa als "Superminister" für Wirtschaft und Arbeit gehandelt.

(ddp/dpa)

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