Stichwort:Die "Rote Flora"

Einst als Vorstadttheater errichtet, seit 1989 besetzt von linken Gruppen und Schauplatz von Straßenschlachten: das Hamburger hat eine wechselvolle Geschichte.

Das Hamburger Stadtteilzentrum "Rote Flora" ist in der Vergangenheit wegen verschiedener Gewaltakte immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Das 1989 von Autonomen besetzte ehemalige Theater dient als Treffpunkt linker Gruppen und war schon häufiger Ausgangspunkt für Randale im Hamburger Schanzenviertel.

Mitte des 19. Jahrhunderts als Vorstadttheater gebaut und dann als "Concerthaus Flora" genutzt, wird es nach dem Krieg wieder zum Kino, später zieht ein Billiganbieter ein. Als der Hamburger Senat 1987 beschließt, die "Flora" im Schanzenviertel als Musicalstandort für das "Phantom der Oper" umzubauen, beginnt der Streit mit den alternativen Anwohnern des Viertels.

Immer wieder Straßenschlachten

1989 besetzen Autonome und Stadtteilbewohner das Haus, aus der Flora wird die "Rote Flora". Pläne für den Musical-Neubau werden gekippt. Die Besetzer der "Roten Flora" reklamieren das marode Gebäude seither als "Freiraum autonomer Lebensverwirklichung" für sich. Punk und experimentelle Musik sowie politische Veranstaltungen der linken Szene gehören zum festen Programm.

Aber es gibt auch Gewalt. Polizeiwagen werden in Brand gesetzt, Polizisten mit Steinen und Farbbeuteln angegriffen. In der Nacht zum 1. Mai liefern sich Autonome und Polizisten an der Flora immer wieder Straßenschlachten.

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