Staatsbesuch in China:Appelle an Gauck

Menschenrechtler haben Bundespräsident Joachim Gauck aufgerufen, sich in China für verfolgte Bürgerrechtler und Anwälte einzusetzen. Der fünftägige Staatsbesuch gilt als eine der wichtigsten Auslandsreisen des Bundespräsidenten.

Menschenrechtler haben Bundespräsident Joachim Gauck aufgerufen, sich bei seinem ersten Staatsbesuch in China auch für verfolgte Bürgerrechtler und Anwälte einzusetzen. "Die internationale Gemeinschaft sollte nicht schweigen", sagte der bekannte Menschenrechtsanwalt Mo Shaoping der Deutschen Presse-Agentur in Peking. "Schweigen ist Duldung." Auch der Anwalt Shang Baojun sagte, er hoffe, dass Gauck die Verfolgung ansprechen werde. "Es ist sehr wichtig für diejenigen, die im Gefängnis sitzen." Menschenrechtsgruppen riefen Gauck ferner auf, sich für mehr Glaubensfreiheit einzusetzen. Der fünftägige Besuch in Peking, Shanghai und Xi'an gilt als eine der wichtigsten Auslandsreisen des Bundespräsidenten in seiner bisher vierjährigen Amtszeit. Gauck, der mit seiner 60-köpfigen Delegation am Sonntag in Peking eintraf, wird von der neuen Menschenrechtsbeauftragten Bärbel Kofler (SPD) begleitet. Er wird am Montag mit Staats- und Parteichef Xi Jinping und Regierungschef Li Keqiang zusammentreffen. Auch sind Gespräche mit Künstlern, Schriftstellern und Vertretern von Religionen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) geplant. Der letzte Besuch eines Bundespräsidenten in China liegt schon sechs Jahre zurück.

© SZ vom 21.03.2016 / DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: