SSW:Fraktionslos aus Flensburg

"Mission Bundestag" erfüllt: Erstmals seit etwa 70 Jahren zieht der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) mit einem Abgeordneten wieder ins nationale Parlament ein. Künftig sitzt der Flensburger Stefan Seidler als fraktionsloser Abgeordneter in Berlin im Parlament. "Ich freue mich, die ganze Partei freut sich mit mir", sagte Seidler am Montag. Er kündigte an, sich für alle Minderheiten einsetzen und den Finger in die Wunde zu legen, wenn Schleswig-Holstein zu kurz komme. "Wenn das der Fall ist, werde ich lautstark darauf aufmerksam machen." Die Partei der dänischen und friesischen Minderheit in Schleswig-Holstein hatte am Sonntag zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder an einer Bundestagswahl teilgenommen. 1949 schaffte Hermann Clausen als bislang einziger Abgeordneter dem Einzug ins Parlament - für eine Legislaturperiode allerdings nur. 1961 beschloss die Partei, nicht mehr für den Bundestag anzutreten. Der SSW ist als Vertreterin der nationalen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit.

© SZ vom 28.09.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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