"Die SPD wird sich rechtzeitig für das Wahljahr 2009 aufstellen und den Kanzlerkandidaten benennen. Was ich mir wünsche ist völlig klar: Kurt Beck", sagte Steinmeier der Bild am Sonntag.
Angesichts schwacher SPD-Umfragewerte war Steinmeier in jüngsten Spekulationen immer wieder selbst als möglicher Kanzlerkandidat der SPD ins Gespräch gebracht worden. Zugleich schloss Steinmeier in dem Interview die Fortsetzung der großen Koalition auch über die nächste Bundestagswahl 2009 hinaus nicht aus.
"Zur Not auch eine große Koalition"
Eindringlich warnte Steinmeier davor, die Chancen von SPD-Chef Beck bei einer möglichen Kanzlerkandidatur zu unterschätzen.
"Vorsicht! Angela Merkel wurde 2003 ähnlich scharf herabgewürdigt wie jetzt zu Unrecht Kurt Beck." Die Menschen hätten den rheinland- pfälzischen Ministerpräsidenten immer wieder mit großen Mehrheiten gewählt - "und das in einem traditionellem CDU-Land", fügte Steinmeier hinzu.
Auf die Frage, welche Koalition die SPD eingehen sollte, falls es nach der Bundestagswahl weder für Rot-Grün noch für Schwarz-Gelb reiche, sagte Steinmeier: "Diese Frage stellt sich frühestens nach den vielen Landtagswahlen im nächsten Jahr. Das kann im Notfall auch wieder eine große Koalition sein. Ich gehöre nicht zu denen, die das kategorisch ausschließen."
Eine Koalition mit der Linkspartei auf Bundesebene hält Steinmeier dagegen auch wegen deren außenpolitischen Vorstellungen nicht für machbar. Dann wären Deutschlands Hauptverbündetee "bald nicht mehr Frankreich und die USA, sondern Venezuela und Bolivien".
Die Arbeitsaufgaben der großen Koalition sieht Steinmeier aktuell noch nicht als erschöpft an. Bei ihrer Klausur im August werde sich die Koalition "über die Prioritäten neu verständigen". Wichtigstes Ziel der SPD in der Koalition "ist und bleibt, die Arbeitslosigkeit bis 2009 weiter deutlich zu senken."