Sozialdemokratische Krise:SPD sackt in Umfragen weiter ab

Lesezeit: 1 min

SPD-Chef Kurt Beck und seine Partei verlieren einer ARD-Umfrage zufolge immer mehr Wähler. In Sachsen hat sogar die NPD die Sozialdemokraten überholt.

Die SPD und ihr Vorsitzender Kurt Beck sacken in der Wählergunst weiter ab. Im ARD-Deutschlandtrend fielen die Sozialdemokraten mit 27 Prozent auf den schlechtesten Wert seit Juli 2005.

Bei den Wählern kommt SPD-Chef Beck zur Zeit nicht gut an. (Foto: Foto: Reuters)

In Sachsen wurde die SPD gar von der rechtsextremen NPD überholt. Diese würde nach einer Forsa-Umfrage für den Nachrichtensender n-tv neun Prozent der Stimmen bei einer Landtagswahl erreichen, die SPD bekäme lediglich acht.

SPD-Chef Beck verliert ebenfalls deutlich an Zustimmung: Nur 19 Prozent der Befragten würden in einer Direktwahl des Kanzlers für ihn stimmen, 60 Prozent hingegen für Amtsinhaberin Angela Merkel (plus vier). Das sei der schlechteste Wert, der je im Deutschlandtrend für Beck gemessen worden sei, teilte die ARD mit.

Keine Mehrheit für Schwarz-Gelb

Die Befragung für die ARD fand von Montag bis Mittwoch statt. Am Montag hatte Beck im Parteirat seine innerparteilichen Kritiker scharf angegriffen und ein Ende der Debatten gefordert.

Die Union kann auch in der Sonntagsfrage zulegen und kommt mit 39 Prozent auf ihren besten Wert seit Anfang Mai. Die FDP bleibt unverändert bei neun Prozent, die Grünen bei elf. Die Linkspartei verliert im Vergleich zum August einen Prozentpunkt und steht nun bei zehn Prozent. Damit gäbe es trotz des Stimmengewinns der Union weiterhin keine Mehrheit für eine schwarz-gelbe Regierungskoalition.

Starke Linke in Sachsen

In Sachsen, dessen CDU/SPD-Regierung durch die Krise um die Sachsen LB erschüttert ist, würde die CDU der Forsa-Umfrage zufolge bei einer Landtagswahl am Sonntag mit 39 Prozent der Stimmen rechnen können. Zweitstärkste Partei würde die Linke mit 27 Prozent.

An dritter Stelle liegt demnach die auch jetzt schon im Landtag vertretene NPD mit neun Prozent, vor der SPD mit acht und der FDP mit sieben Prozent. Die Grünen würden der Umfrage zufolge mit fünf Prozent knapp den Einzug in den Landtag schaffen. Die CDU wäre demnach auf zwei Koalitionspartner angewiesen.

Rechtsextreme im sächsischen Landtag

In Sachsen zogen die Rechtsextremen 2004 mit 9,2 Prozent und zwölf Abgeordneten in den Landtag ein. Inzwischen verließen drei Parlamentarier die Fraktion, ein weiterer wurde ausgeschlossen. Zudem kamen zwei Nachrücker nach einem Todesfall und einem weiteren Rücktritt zum Zug.

© Reuters/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: