Sicherheit:"Strontium" schlägt zu

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Der amerikanische Konzern Microsoft will einen russischen Angriff auf US-Webseiten vereitelt haben. Die Hacker hätten versucht, an Passwörter zu gelangen. Es gebe aber keine Hinweise, dass sie erfolgreich waren.

Der amerikanische Softwarekonzern Microsoft hat nach eigenen Angaben einen Hackerangriff durchkreuzt, hinter dem Russland stecken soll. Die Hacker hätten versucht, Zugriff auf vertrauliche Daten von Nutzern zu erhalten. Dafür hätten sie Internetseiten kopiert, beispielsweise von Angeboten des US-Senats, des Hudson-Instituts oder des Internationalen Republikanischen Instituts, die sich alle für Demokratie und Cybersicherheit einsetzten. Die Angreifer hätten es auf Passwörter von Nutzern abgesehen. Es gebe aber keine Hinweise, dass die Angriffe erfolgreich gewesen seien.

Microsoft teilte in der Nacht zu Dienstag mit, die Kontrolle über sechs Internet-Domains übernommen zu haben. Die Angreifer hätten zu einer Gruppe gehört, die Eingeweihten unter den Namen Strontium, Fancy Bear oder auch APT28 bekannt sei.

Russland wies die Vorwürfe am Dienstag zurück. "Es ist bedauerlich, dass ein großes internationales Unternehmen, das seit langem sehr aktiv und erfolgreich auf dem russischen Markt arbeitet, sich an einer Hexenjagd beteiligen muss", die in Washington stattfinde, erklärte das Außenministerium am Dienstag. Russland steht bereits im Verdacht, sich in den US-Präsidentschaftswahlkampf vor zwei Jahren eingemischt zu haben. Nun gibt es Befürchtungen, dass auch die diesjährigen Kongresswahlen beeinflusst werden könnten. Medienberichten zufolge ermitteln die US-Behörden auch wegen zwei Hackerangriffen gegen Kandidaten der Demokraten bei den jüngsten Vorwahlen. Das FBI untersuche einen erfolgreichen Cyberangriff gegen David Min. Welcher Schaden angerichtet oder welche Daten erbeutet wurden, sei unklar. Zuvor hatte das Magazin Rolling Stone von Ermittlungen der Bundesbehörde wegen eines Angriffs auf Hans Keirstead berichtet.

Min und Keirstead hatten ihre jeweiligen Vorwahlen gegen Parteikollegen verloren. Ihre Bezirke gelten jedoch als von großer Bedeutung für die Demokraten bei der eigentlichen Wahl im November bei dem Versuch, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu übernehmen.

© SZ vom 22.08.2018 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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