An den Beratungen sollen heute nach Angaben des Weißen Hauses der Befehlshaber des US-Einsatzes im Irak, George Casey, und der Kommandant der US-Streitkräfte im Nahen Osten, John Abizaid, teilnehmen.
US-Präsident George W. Bush räumte ein, dass die Lage im Irak derzeit angespannt sei.
Er sagte: "Wir befinden uns in einem gigantischen Kampf zwischen Extremisten und Radikalen, die die amerikanische Lebensart nicht ausstehen können. Ihnen gefällt der Gedanke nicht, dass Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in einem Land zusammen leben und arbeiten und Großartiges erreichen können."
Trotz der Beratungen will der Präsident seine umstrittene Irakpolitik aber nicht grundsätzlich ändern, erklärte Bushs Sprecher Tony Snow. Vielmehr will er dem innenpolitischen Druck vor den Kongresswahlen trotzen.
Snow fügte hinzu, die Besprechung sei seit Wochen geplant gewesen. Der Termin habe nichts mit der derzeitigen Eskalation der Lage im Irak zu tun.
Bush in der Kritik
Präsident Bush gerät angesichts der steigenden Zahl getöteter US-Soldaten im US-Kongress und in der Republikanischen Partei zunehmend unter Druck, einen Kurswechsel im Irak-Krieg einzuschlagen.
Allein seit Anfang Oktober kamen im Irak rund 75 Amerikaner ums Leben. Es ist damit einer der Monate mit den höchsten Verlusten auf der Seite der USA seit der Invasion im März 2003.
Schon vor Monaten musste Washington eingestehen, dass ein Plan zur Verbesserung der Sicherheitslage in der irakischen Hauptstadt Bagdad wirkungslos geblieben sei. Daraufhin schickte US-Präsident George W. Bush Tausende Soldaten zusätzlich in die Großstadt.
Rumsfeld: Iraks Regierung muss mehr für Sicherheit sorgen
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verlangte unterdessen von der irakischen Regierung, mehr Verantwortung für die Sicherheit des Landes zu übernehmen.
Die Regierung müsse mit der Zeit selbst für die Sicherheit sorgen, und zwar "eher früher als später", sagte Rumsfeld gestern. Der größte Fehler wäre es, nicht damit fortzufahren, die Verantwortung für die Regionen des Landes in die Hände der Iraker zu legen.