Schule und Corona:Improvisierter Unterricht erwartet

Zum Schulstart in Corona-Zeiten sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) viele Schulen und Lehrkräfte immer noch nicht ausreichend auf digitalen Unterricht vorbereitet. GEW-Chefin Marlis Tepe kritisierte in einem am Sonntag verbreiteten Gespräch mit der Wirtschaftswoche, zwar dürften die meisten Lehrerinnen und Lehrer das Werkzeug Videokonferenzen beherrschen, weil sie sich selber fortgebildet hätten. "Aber wirklich gut vorbereitet sind viele Schulen weiterhin nicht, die Landesregierungen haben die Ferienzeit zu wenig für die konzeptionelle Arbeit genutzt." Während der Schulschließungen im März "war die Unsicherheit groß, welche Angebote man nutzen darf. Dass auch über Videokonferenzen unterrichtet werden kann, war bisher kein Thema", erklärte Tepe. Sie erwarte deshalb ein Schuljahr "mit viel Improvisation". Der digitale Unterricht scheitere nicht am Willen der Lehrer, sondern an der fehlenden Infrastruktur. "Die digitale Ausstattung der Schulen ist in der Regel katastrophal", kritisierte Tepe.

© SZ vom 10.08.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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