Saudi-Arabien:Festnahmen nach dem Bombenanschlag in Riad

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Die Sicherheitskräfte in Saudi-Arabien haben offenbar mehrere Verdächtige festgenommen, die für den verheerenden Bombenanschlag in Riad verantwortlich sein sollen. Das Terrornetzwerk al-Qaida hat sich inzwischen angeblich zu dem Bombenanschlag bekannt.

Die Festnahmen meldete die arabische Zeitung Al-Hayat am Dienstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Über die Zahl der Festgenommenen machte die Zeitung keine Angaben.

Gleichzeitig berichtete die zu einem saudiarabischen Verlagshaus gehörende Zeitung, eine Gruppe islamistischer Prediger unter der Führung von Scheich Safer el Hawali habe eine Initiative gestartet, um einen Dialog zwischen der Führung und "denjenigen, die hinter diesen Gewaltakten stehen", zu beginnen.

Im Königreich bestünden allerdings erhebliche Zweifel daran, dass diese Initiative von der Königsfamilie akzeptiert werde. König Fahd hatte zuvor angekündigt, man werde "mit eiserner Faust" gegen die Terroristen vorgehen. Das Königshaus macht das Terrornetzwerk al-Qaida für den Anschlag verantwortlich.

"Wir haben die Wohnanlage angegriffen"

Das Terrornetzwerk al-Qaida hat sich unterdessen zu dem Bombenanschlag bekannt, meldet die Zeitung Al Majalla. Das Blatt mit Sitz in London berichtete am Dienstag, sie habe eine entsprechende E-Mail von einem mutmaßlichen al-Qaida-Führer erhalten, dessen Name mit Abu Mohammed el Abladsch angegeben wurde.

"Wir haben die Wohnanlage Muhaja angegriffen", hieß es in der E-Mail. Der Absender ging dabei auch auf Vorwürfe ein, der Bombenanschlag habe Araber und Muslime das Leben gekostet. Nach Ansicht der al-Qaida sei demnach auch die Zusammenarbeit mit Amerikanern verboten. Die Behörden in Saudi-Arabien und den USA hatten den Anschlag bereits am Wochenende der Organisation Osama bin Ladens zugeschrieben.

Bei dem Autobombenanschlag in Riad hatten in der Nacht zum Sonntag waren 17 Menschen getötet worden, mehr als 120 wurden verletzt.

Die Zeitung Al Majalla hat in diesem Jahr wiederholt Mails mit dem Absender El Abladsch erhalten. Unter anderem hatte sie von einer Drohung El Abladschs unmittelbar vor den Anschlägen auf überwiegend von Ausländern bewohnte Viertel in Riad berichtet, bei denen am 12. Mai 35 Menschen ums Leben kamen, darunter neun Attentäter. Ein US-Terrorexperte hat El Abladsch als führendes Mitglied der al-Qaida eingestuft, das auch unter dem Namen Au Bakr bekannt sein.

(sueddeutsche.de/AP/dpa/AFP)

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