Sachsen-Anhalt:Haftbefehle nach Anschlag auf Asylbewerberheim

Nach einem ausländerfeindlichen Brandanschlag in Sangerhausen sind gegen zwei Männer Haftbefehle erlassen worden. Ihnen werden versuchter Mord und schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Nach einem Bericht der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung sind zwei Männer im Alter von 25 und 26 Jahren tatverdächtig.

Nach einer Party in der Neonazi-Szene sollen die Männer am frühen Samstagmorgen drei Molotow-Cocktails in eine Wohnung farbiger Asylbewerber geworfen haben. In der angezündeten Wohnung hielt sich zur Tatzeit niemand auf. In der Nachbarwohnung hörten drei Bewohner die Einschläge der Brandflaschen und löschten das Feuer.

Die beiden festgenommenen Männer sind der Polizei bereits wegen rechtsextremistischer Delikte und Körperverletzung bekannt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass weitere Tatverdächtige ermittelt werden können.

Zypries will EU-weit gegen Rechtsextremismus vorgehen

Bundesjustizministerin Zypries hat unterdessen ihre Absicht bekannt gegeben, während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ein europaweites Vorgehen gegen den Rechtsextremismus durchzusetzen.

"Was uns Sorgen macht, ist die zunehmende grenzüberschreitende Aktivität von Rechtsradikalen und Randalierern innerhalb Europas. Deswegen werden wir in der EU-Ratspräsidentschaft unverzüglich einen neuen Vorstoß unternehmen, endlich einheitliche Standards bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus festzulegen", sagte Zypries.

Bisher sei das an Italien gescheitert, aber die neue Regierung in Rom habe signalisiert, mitzuziehen, sagte die Ministerin weiter.

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