Saarland: SPD und die Linke:Schreiner düpiert Maas

Saarlands SPD-Chef Maas schließt eine rot-rote Koalition unter Oskar Lafontaine aus. Sein Schattenminister Ottmar Schreiner sieht das anders.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ottmar Schreiner kann sich vorstellen, in einer rot-roten Regierung im Saarland Arbeitsminister zu werden. "Warum eigentlich nicht, wenn die Inhalte stimmen", sagte der SPD-Linke, der im Schattenkabinett des saarländischen SPD-Spitzenkandidaten Heiko Maas für diesen Posten vorgesehen ist, am Montag im ZDF-Morgenmagazin.

"Warum eigentlich nicht": Ottmar Schreiner kann sich vorstellen, unter Oskar Lafontaine Minister zu werden. (Foto: Foto: AP)

Schreiner lehnte es auch nicht ab, unter einem Linken-Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine zu arbeiten. Entscheidend sei "die Wahlprogrammatik, das, was man realisieren will, dass man damit gut leben kann, damit einverstanden ist und dass man das Gefühl hat, das kommt den Bedürfnissen der Menschen entgegen", sagte er. "Dann ginge das auch in dieser Formation."

Der saarländische SPD-Vorsitzende Heiko Maas lehnte ein rot-rotes Bündnis auf Landesebene unter Lafontaine dagegen erneut ab. Bedingung für eine Koalition mit den Linken sei, dass die SPD den Regierungschef stelle, sagte Maas der Frankfurter Rundschau vom Montag. "Wir könnten nicht mit jemandem vertrauensvoll zusammenarbeiten, der der Saar-SPD zweimal so sehr geschadet hat", sagte der SPD-Landeschef. Deshalb werde die saarländische SPD den Spitzenkandidaten der Linken, Oskar Lafontaine, nicht zum Ministerpräsidenten wählen.

Ministerpräsident Peter Müller (CDU) habe die Linkspartei zum Hauptgegner erklärte, weil er die SPD fürchte, ergänzte Maas. "Er will uns kleinreden, weil er weiß, dass nur die SPD ihm ernsthaft ans Leder gehen kann." Die SPD liege in allen seriösen Umfragen "klar vor der Linkspartei".

Lafontaine war von 1985 bis 1998 für die SPD Ministerpräsident im Saarland. In dem Bundesland wird vermutlich kurz vor der wohl Ende September stattfindenen Bundestagswahl ein neuer Landtag gewählt.

© AFP/woja/buma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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