Rice macht Russland Vorwürfe:Westen muss sich wehren

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US-Außenministerin Condoleezza Rice wirft Russland vor, aggressiv und autoritär zu sein. Der Westen müsse sich gegen dieses Verhalten und alle, die es verteidigen, wehren.

US-Außenministerin Condoleezza Rice ist mit Russland hart ins Gericht gegangen und hat den Westen aufgefordert, sich gegen die Schikanen des Landes zu wehren.

Condoleezza Rice übt scharfe Kritik am Auftreten Russlands. (Foto: Foto: AP)

Russland habe eine Kehrtwende zum Schlechten gemacht und verhalte sich zunehmend aggressiv und autoritär, sagte Rice am Donnerstag in ihrer ersten großen Rede zu dem Thema nach dem Kaukasus-Krieg.

Der internationale Ruf des Landes sei heute schlechter als je zuvor seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991. Die Regierung in Moskau habe den Einmarsch in Georgien als politische Waffe genutzt, sagte die frühere Sowjetunion- Expertin, in deren Amtszeit sich die Beziehungen der USA zu Russland immer weiter verschlechtert haben.

In dieses Muster passten auch die russische Energiepolitik, der Ausstieg aus einem der wichtigsten Abrüstungsverträge und die Bedrohung friedlicher Länder mit Atomwaffen. "Durch dieses Verhaltensmuster entsteht der Eindruck eines Russlands, das zuhause immer autoritärer und international immer aggressiver wird."

Die USA und Europa dürfen nach ihren Worten nicht zulassen, dass die Regierung in Moskau von ihrem Vorgehen in Georgien profitiert. "Nicht in Georgien. Nirgendwo", sagte sie. "Unser strategisches Ziel ist es, der Regierung in Moskau klarzumachen, dass sie dabei ist, Russland auf einer Einbahnstraße in die selbstgewählte Isolation und internationale Bedeutungslosigkeit zu führen."

Rice wies den russischen Anspruch auf "eine Einflusszone" über die Nachbarländer zurück. "Wir können es uns nicht leisten, die Ideen zu akzeptieren, die einige russische Politiker zu haben scheinen: Dass wir einknicken, vergessen und uns schließlich unterwerfen, wenn man freie Nationen nur ausreichend unter Druck setzt - wenn man sie schikaniert, bedroht und die Knute zieht", sagte die Außenministerin. "Die USA und Europa müssen sich gegen dieses Verhalten und gegen alle, die es verteidigen, wehren."

Russland wurde international für sein Vorgehen im Kaukasus und seine Unterstützung für die Abspaltung der georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien kritisiert. Die Krise hat die Spannungen zwischen dem Westen und der Regierung von Präsident Dmitrij Medwedjew und Ministerpräsident Wladimir Putin verschärft.

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