Reformationsjubiläum:Alles in Luther

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Das Jahr endet mit einer Feier in Wittenberg. Evangelische und katholische Kirche zeigen ihre Verbundenheit.

Von Matthias Drobinski, Wittenberg

Gruppenbild mit Reformator: Vertreter von Staat und Gesellschaft versammeln sich vor dem Grab Martin Luthers in der Wittenberger Schlosskirche. (Foto: Hannibal Hanschke/ Reuters)

Luther zieht die Menschen an, zumindest an diesem besonderen Reformationstag in Wittenberg: Exakt vor 500 Jahren veröffentlichte Martin Luther hier seine 95 Thesen gegen den Ablass. Zehntausende drängen zwischen Lutherhaus und Schlosskirche, Kirchen wie Museen sind überfüllt. Es gibt Bratwurst und vegane Pfanne, Gospelchöre und Musikanten mit Fidel, Trommel und Schellenhose, Bibeln und Erbauungsschriften zum Mitnehmen. Es mischen sich Wittenberger und Lutherbegeisterte aus ganz Deutschland, sogar aus Amerika. Ein paar Halloween-Geister sind da und ein verloren wirkender Weltuntergangsprophet; die Religionskritiker von der Giordano-Bruno-Stiftung haben einen nackten Luther aufgestellt und erinnern an den Judenhass des Reformators. Es gibt einen Festgottesdienst in der Schlosskirche und einen Staatsakt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Amts- und Würdenträgern aus Staat und Kirchen. Als sie ankommen, gibt es Applaus; ein Dutzend Störer ruft: "Haut ab!" und: "Merkel muss weg!"

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