Reaktionen:Viele Fragen

"Die Opfer bleiben unvergessen" - Außenminister Heiko Maas. (Foto: Britta Pedersen/dpa)

Das Verfahren vor dem Münchner Oberlandesgericht ist zu Ende nach 438 Tagen - nicht allen reicht die Aufklärung. Ein Überblick über die Reaktionen von Politikern, Verbänden und Menschenrechtlern.

"Gegen rassistische Gewalt setzen wir nicht nur die Stärke des Rechts. Gegen Intoleranz und Hass braucht es die Kraft der Vielfalt unserer offenen Gesellschaften - überall auf der Welt. Das Leid, was die Täter angerichtet haben, ist durch nichts wiedergutzumachen. Die Opfer bleiben unvergessen."

Heiko Maas (SPD), Außenminister

"Wir werden nicht nachlassen, für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger mit allen Kräften zu sorgen."

Horst Seehofer (CSU), Innenminister

"Dass der NSU über Jahre hinweg unbehelligt schwerste Straftaten verüben konnte, ist für uns Mahnung und Auftrag zugleich, dass sich solche Taten nie wieder wiederholen dürfen."

Joachim Herrmann (CSU), bayerischer Innenminister

"Die menschenverachtende Gesinnung, die in den Taten zum Ausdruck kam, erfordert eine klare gesellschaftliche Reaktion als Zeichen der Solidarität mit den Opfern dieser zynischen Verbrechen."

Edgar Franke , Opferbeauftragter der Bundesregierung

"Fragen nach einem möglichen Unterstützernetzwerk des NSU und der Mitverantwortung der Geheimdienste sind in diesem Prozess nicht oder nur sehr verengt thematisiert worden."

Bodo Ramelow (Linke), Thüringens Ministerpräsident

"Das Umfeld des NSU liegt weiterhin im Dunkeln. Es ist höchste Aufmerksamkeit von Politik und Strafverfolgungsbehörden notwendig. Einen Schlussstrich unter das Kapitel NSU darf es nicht geben."

Josef Schuster , Präsident des Zentralrats der Juden

"Die offengebliebenen Fragen schmerzen Betroffene und Angehörige. Das Versprechen der Bundeskanzlerin nach vollständiger Aufklärung wurde nicht eingelöst."

Anetta Kahane , Amadeo Antonio Stiftung

"Die Ermittlungsbehörden haben elf Jahre lang die rassistischen Tatmotive verkannt und durch eine teilweise offen rassistische Vorgehensweise eine rasche und umfassende Aufklärung des NSU-Komplexes verhindert."

Amnesty International

© SZ vom 12.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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