Proteste in Griechenland:Polizeibus in Athen beschossen

In der griechischen Hauptstadt ist es erneut zu gewaltsamen Demonstrationen gekommen. Die Behörden sorgen sich um die Sicherheitslage zu Weihnachten.

Ein Einsatzfahrzeug der Athener Polizei ist in der Nacht zum Dienstag unter Beschuss gekommen.

(Foto: Foto: AFP)

Keiner der 19 Beamten in dem Bus wurde verletzt, doch wurden zwei Kugeln vom Kaliber 7,62 Millimeter sichergestellt, wie die Behörden mitteilten. Der Zwischenfall löste neue Sorgen aus, dass die jüngsten Unruhen in Griechenland auch über Weihnachten anhalten könnten.

Der Bus wurde nach Behördenangaben angegriffen, als er am Universitätsgelände der Hauptstadt vorbeifuhr. Die Sicherheitskräfte dürfen nach griechischem Recht den Campus nicht betreten, solange sie nicht von der Universitätsverwaltung dazu aufgefordert werden.

Am Dienstagnachmittag zogen dann abermals gut 3.000 Demonstranten durch Athen und beschimpften die Polizei als "Schweine und Mörder". Für Mittwoch wurde ein weiterer Protestmarsch im Geschäftszentrum von Athen angekündigt. Dort haben Randalierer bereits Hunderte Läden beschädigt oder zerstört.

Regierung und Polizei bekundeten die Hoffnung, dass die seit gut zwei Wochen andauernden teils gewaltsamen Proteste an den Weihnachtsfeiertagen abebben. Auslöser war der Tod des 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos bei einem Polizeieinsatz in Athen am 6. Dezember.

Angefacht wurden die Proteste außerdem von der Unzufriedenheit mit der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Konstantinos Karamanlis und der hohen Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden bislang mehr als 300 Menschen festgenommen.

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