Protest gegen Hartz IV:Immer wieder montags

Die Veranstalter wollen die "Montagsmärsche" ausweiten. Auch in der Hauptstadt sollen die Menschen in der nächsten Woche ihren Unmut kundtun.

Nach den jüngsten Montagsdemonstrationen gegen die Arbeitsmarktreformen mit mehr als 40.000 Beteiligten sollen die Proteste in Ostdeutschland, aber auch im Westen noch ausgedehnt werden. Gewerkschaften, diverse Initiativen und Privatpersonen kündigten am Dienstag für die kommende Woche deutlich mehr Aktionen an. Dann soll der Protest, die vor zwei Wochen in Magdeburg begann, auch die Hauptstadt Berlin noch stärker erfassen. Schwerpunkt im Westen ist Nordrhein-Westfalen.

"Der Widerstand gegen Hartz IV wird an Dynamik gewinnen", sagte Sachsen-Anhalts DGB-Chef Udo Gebhardt. Nachdem sich die Regierenden als "beratungsresistent" gezeigt hätten, wachse jetzt der Druck von der Straße. Die Stimmung sei explosiv. "Das wird noch problematischer, wenn die Langzeitarbeitslosen im Oktober ihre Leistungsbescheide für das neue Arbeitslosengeld II bekommen. Dann werden noch viel mehr Menschen aufschrecken."

"Auch Einzelne können was tun. . ."

Ähnlich äußerte sich der Veranstalter der mit 12.000 Teilnehmern bisher größten Montagsdemonstration in Magdeburg, der Arbeitslose Andreas Ehrholdt. "Das wird jetzt bundesweit vorangehen", sagte er. "Die Menschen schöpfen jetzt Mut, dass man auch als Einzelner doch etwas tun kann." Am kommenden Montag rechnet Ehrholdt allein in Magdeburg mit etwa 20.000 Demonstranten.

Am Montag hatte es auch in Leipzig, dem historischen Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen von 1989, eine große Demonstration mit rund 10.000 Menschen gegeben. Weitere Aktionen mit bis zu 4500 Teilnehmern fanden unter anderem in Rostock, Halle, Dessau, Gera und Dresden statt. Auch in Dortmund, Köln und Gelsenkirchen gab es Proteste, die nun jeden Montag fortgesetzt werden sollen.

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