Prosteste und Anschläge:Neue Gewalt gegen Besatzer

Lesezeit: 1 min

Britische und amerikanische Besatzungstruppen haben sich am Wochenende abermals Anschlägen ausgesetzt gesehen. Hinzu kamen wütende Proteste der Zivilbevölkerung von Basra.

Die Einwohner der von den Briten kontrollierten südirakischen Stadt Basra haben sich am Wochenende zum Teil gewaltsam gegen den dort herrschenden Benzin- und Strommangel aufgelehnt. Bei den Krawallen wurden bisher vier Iraker und sieben britische Soldaten verletzt.

Die Unruhen in Basra begannen am Samstag an einer Tankstelle, vor der zahlreiche Iraker Schlange standen. Ein britisches Militärfahrzeug geriet unter Beschuss. Später feuerten britische Soldaten mit Gummigeschossen, um die Menge auseinanderzutreiben.

Demonstranten blockierten fast alle Kreuzungen und Hauptverkehrsadern der Stadt, marschierten zum Hauptquartier der britischen Truppen und schossen zum Teil mit Kalaschnikows in die Luft. Sie warfen mit Steinen und rollten brennende Reifen durch die Straßen.

Briten erwiderten das Feuer

Am Sonntag wurden die Briten erneut angegriffen. Vier Demonstrationen im Norden Basras mit insgesamt 800 Teilnehmern seien eskaliert, sagte der britische Kommandeur Charlie Mayo. Britische Soldaten seien in einigen Fällen beschossen worden und hätten das Feuer erwidert. Dabei habe es keine Verletzten gegeben.

Nun sei wieder Ruhe eingekehrt. Die britische Armee versuche an den Tankstellen Benzin zu verteilen. In Basra ist der Treibstoff nicht nur teuer, sondern auch knapp, weil das Öl aus den nahegelegenen Ölfeldern auf dem Schwarzmarkt statt an den Zapfsäulen landet.

Bei Angriffen auf US-Truppen in Bagdad, Kirkuk, Tikrit und Hadithah wurden seit Freitagabend insgesamt acht US-Soldaten verletzt. Bei einem Granatenanschlag auf die islamische Fakultät in Bagdad wurden Augenzeugen zufolge acht Iraker verletzt. Die Attacke hatte demnach US-Soldaten gegolten, statt dessen aber sechs Arbeiter und zwei Mitglieder eines TV-Teams des arabischen Senders El Dschasira getroffen.

US-Soldat stirbt wegen extremer Hitze

Die Besatzungstruppen leiden zunehmend unter der extremen Hitze. Wie das US- Zentralkommando mitteilte, starb ein Soldat bei der Fahrt seines Konvois.

Der Mann habe die große Hitze nicht vertragen, hieß es. Ein zweiter Soldat sei im Quartier seiner Einheit tot aufgefunden worden. Die Todesursache sei unklar.

(sueddeutsche.de/dpa/AFP)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: