Priesterehe:Benedikt verteidigt Zölibat

Von Matthias Drobinski, München

Die Untersuchung umfasst auch die Amtszeit von Joseph Ratzinger, des emeritierten Papstes Benedikt XVI., als Erzbischof in München. (Foto: VINCENZO PINTO/AFP)

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist gegen jede Änderung des Zölibats. Zusammen mit dem Kurienkardinal Robert Sarah verteidigt er in einem Buch die verpflichtende Ehelosigkeit für römisch-katholische Priester. Angesichts des Priestermangels hatten auf der Amazonas-Synode in Rom im Oktober zahlreiche Bischöfe für Ausnahmen vom Zölibat plädiert. Eine Stellungnahme von Papst Franziskus steht noch aus. In dem Buch, aus dem die französische Tageszeitung Le Figaro vorab zitiert, argumentiert Benedikt, die Ehe wie der Priesterberuf fordere den ganzen Menschen; man könne nicht beiden Berufungen zugleich gerecht werden. Im Schlusswort des Buches heißt es, die Katholiken sollten sich "nicht länger von schlechten Argumenten, Theateraufführungen, teuflischen Lügen und modischen Fehlern beeindrucken lassen, die den priesterlichen Zölibat entwerten wollen." Bei seinem Rücktritt hatte Benedikt versprochen, künftig "für die Welt verborgen" zu bleiben.

© SZ vom 14.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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