Pressekonferenz:Trump wettert gegen Journalisten

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Der US-Präsident beklagt Berichte über sein Verhältnis zu Russland. Die Medien sollten sich schämen. Er selber hat alles richtig gemacht, sagt er.

Bei einem turbulenten Auftritt im Weißen Haus hat sich US-Präsident Donald Trump vehement gegen den Verdacht geheimer Verbindungen nach Moskau gewehrt und dabei die Medien wüst beschimpft. "Ich habe nichts mit Russland zu tun", beteuerte Trump am Donnerstag während einer Pressekonferenz. Soweit er dies wisse, gelte dies auch für sein Team. Den Medien warf Trump vor, "Fake News" über die Russland-Connection zu verbreiten. Zugleich kündigte er eine rigorose Untersuchung der Durchstechereien an die Presse an. Die New York Times hatte unter Berufung auf "vier derzeitige und frühere US-Behördenvertreter" berichtet, durch abgefangene Telefonate und Mitschnitte werde belegt, dass Mitglieder des Trump-Teams während des Wahlkampfs wiederholt mit russischen Geheimdienstmitarbeitern in Kontakt gestanden hätten. Wegen der Russland-Affäre musste Trumps Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn gehen.

Die genannten Mitarbeiter, die angeblich mit russischen Geheimdienstlern in Verbindung gestanden haben sollen, wüssten "nichts davon", versicherte Trump in der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, bei der er mit Fragen zur Russland-Connection gelöchert wurde. Er sagte: "Ich besitze nichts in Russland. Ich habe keine Darlehen in Russland. Ich habe keine Geschäfte in Russland." Den Medien hielt Trump vor, sie sollten sich für die Weiterverbreitung als geheim eingestufter Informationen "schämen". Der Grad der "Unehrlichkeit" in den Medien sei "außer Kontrolle", sagte der US-Präsident.

Wenige Tage nach dem Rücktritt Flynns warf der designierte Arbeitsminister Andrew Puzder hin, er wird durch den Juristen Alexander Acosta ersetzt. Acosta ist der erste Kandidat für die Regierung mit hispanischen Wurzeln. Puzder lief Gefahr, in der Senatsanhörung durchzufallen, weil ihm nicht genug Republikaner unterstützen wollten. Puzder hatte eingeräumt, jahrelang eine Einwanderin als Haushälterin beschäftigt zu haben, die illegal im Land war.

Trump kündigte auch ein baldiges Dekret für ein neues Einreiseverbot an. Die neue Anordnung werde jenen Einwänden Rechnung tragen, die die Juristen bei ihrer Ablehnung des ersten Dekrets vorgebracht hatten. Trump hatte auf 90 Tage begrenzte Einreiseverbote gegen Bürger aus sieben muslimischen Staaten verfügt.

© SZ vom 17.02.2017 / DPA, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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