Präsidentschaftswahl in Ägypten:Sohn Mubarak rechnet mit Wahlsieg seines Vaters

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Das Wahlergebnis wird erst am Freitag vorliegen, doch Gamal Mubarak ist sich sicher, dass sein Vater Hosni das arabische Land für weitere sechs Jahre regieren wird. In der Provinz wurden Beschwerden über Unregelmäßigkeiten laut.

In einigen Wahlkomitees soll es keine Vorhänge für die geheime Wahl gegeben haben. Außerdem habe es an Spezialtinte gefehlt und zum Teil seien nicht einmal ordentliche Urnen bereitgestellt worden.

Das Informationsministerium sprach von "einer sehr begrenzten Zahl kleiner Zwischenfälle, die auf die mangelnde Erfahrung der Beteiligten zurückzuführen seien". In Kairo klagten mehrere Oppositionsgruppen über Mubarak-Anhänger, die im Wahllokal Werbung für ihren Kandidaten gemacht hätten.

Aus Kreisen der Wahlkommission verlautete nach Auszählung von rund der Hälfte der Wahlkreise, auf Mubarak entfielen mindestens 70 Prozent. Den Rest der Stimmen teilten sich vor allem seine beiden stärksten Herausforderer, Aiman Nur von der Al-Ghad-Partei und Noaman Gomaa von der ältesten politischen Organisation Ägyptens, Wafd.

Am Tag nach der Präsidentschaftswahl in Ägypten setzt der Sohn von Präsident Hosni Mubarak auf einen überwältigenden Sieg seines Vaters. Alle vorläufigen Zahlen aus allen Provinzen deuteten auf einen klaren Sieg des Amtsinhabers hin, sagte Gamal Mubarak. Der 77-jährige Mubarak baut seinen Sohn als seinen Nachfolger auf.

Keine offiziellen Prognosen

Eine Veröffentlichung der Einzelergebnisse der Wahlbezirke und Provinzen ist nicht vorgesehen. Dies macht es nach Ansicht der ägyptischen Bürgerbewegung "Schayfeenkum" (Wir sehen Euch) fast unmöglich festzustellen, ob das offizielle landesweite Ergebnis korrekt ist. Nachwahlbefragungen gibt es in Ägypten nicht.

Für die Abstimmung ließen sich 32,5 Millionen der 72 Millionen Einwohner registrieren. Nach Einschätzung der Behörden gingen von ihnen rund 30 Prozent zur Wahl. Das sei auch das angestrebte Ziel gewesen. Unabhängige Beobachter erwarteten eine niedrige Beteiligung. Ein Grund dafür dürfte die fehlende demokratische Tradition in Ägypten sein. Der 77-jährige Mubarak regierst das Land seit 1981.

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