Präsidentenpoker:Schmalz-Jacobsen schließt Kandidatur nicht aus

Der früheren Ausländer-Beauftragte der Bundesregierung schmeichelt es nach eigenen Worten, als Kandidatin für das höchste Amt im Staat gehandelt zu werden. CDU-Chefin Merkel hat ihrer Partei in der Kandidaten-Frage einen Maulkorb verordnet.

"Für das höchste Amt bewirbt man sich nicht, und ich bin auch nicht gefragt worden". Allerdings höre sie aus der Mitte ihrer Partei, dass etliche Mitglieder das gerne sähen. "Das ehrt mich", so Schmalz-Jacobsen zur Bild-Zeitung.

Die CDU-Vorsitzende Merkel hat unterdessen ihre Partei nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dazu aufgerufen, in den nächsten Wochen nichts zum Thema Bundespräsidentenwahl zu sagen.

Bis zur Hamburg-Wahl Ende Februar könne sich noch manches ändern, sagte sie im Präsidium ihrer Partei. Es sei besser, die Frage offen zu lassen, denn der "Schwarze Peter" müsse bei der FDP bleiben.

Auch FDP wartet Hamburg-Wahl ab

Die Liberalen wollen nach Aussage ihres Vorsitzenden Guido Westerwelle ebenfalls den Ausgang der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft abwarten. Erst dann stehe fest, wer in welcher Stärke in der Bundesversammlung sitze, sagte Westerwelle in Berlin.

Die FDP stehe unter keinerlei Zeitdruck. "Selbstverständlich behält sich die FDP das Recht vor, mit einer eigenen Persönlichkeit anzutreten." An den Spekulationen über Kandidaten wolle er sich aber nicht beteiligen.

Das mit allen Bundestagsabgeordneten und der gleichen Anzahl von Ländervertretern besetzte Gremium wählt am 23. Mai den Bundespräsidenten.

Der FDP kommt eine Schlüsselrolle zu, weil weder die Union noch Rot-Grün eine eigene Mehrheit haben. Als mögliche FDP-Kandidaten wurden Bundestags-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt und die frühere Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Cornelia Schmalz-Jacobsen, genannt. Schmalz-Jacobsen gilt auch für die rot-grünen Mitglieder der Bundesversammlung als wählbar.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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