Polizeieinsatz in Stuttgart:Opfer nehmen Geld an

Jahrelang haben sie gestritten: Am "Schwarzen Donnerstag" ging die Polizei gewaltsam gegen S21-Gegner vor, nun akzeptieren die Opfer die Entschädigungen.

Nach jahrelangem Streit akzeptieren Opfer des Wasserwerfereinsatzes der Polizei gegen Stuttgart-21-Demonstranten die Entschädigung des Landes Baden-Württemberg. Dietrich Wagner, der seit September 2010 nach Druckstößen aus einem Wasserwerfer nahezu blind ist, sagte am Dienstag in Stuttgart: "Es ist schön, wenn das Ganze mal befriedet und vorbei ist." Der 72-Jährige erhält 120 000 Euro. Ein Foto, das zeigt, wie er am "Schwarzen Donnerstag" gestützt auf Helfer und aus den Augen blutend den Stuttgarter Schlossgarten verlässt, ging um die Welt. Er hatte damals an einer Demonstration gegen das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 teilgenommen. Der selbständige Sänger und Schlagzeuger Daniel Kartmann hat infolge von Wasserstößen am "Schwarzen Donnerstag" eine schwere Augenoperation wegen Netzhautablösung hinter sich. Er erhält 14 000 Euro. Vor einem Jahr hatte das Verwaltungsgericht Stuttgart geurteilt, dass der Polizeieinsatz rechtswidrig war.

© SZ vom 28.12.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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