Polizei an Bord:Flugzeug-Besetzung beendet

Die Besetzung einer Lufthansa-Maschine auf dem Brüsseler Flughafen wurde am Morgen von der Polizei ohne Blutvergießen beendet. Die Exil-Iraner an Bord wurden vorläufig festgenommen.

Nach mehr als 13 Stunden hat die Polizei am Freitagmorgen die Besetzung des Lufthansa-Flugzeugs auf dem Brüsseler Flughafen beendet. Die rund 60 Exil-Iraner an Bord, die eine Monarchie in ihrer Heimat durchsetzen wollen, sollen vorläufig festgenommen werden, berichtete der belgische Rundfunk. Es sei eine spätere Freilassung geplant, berichtete der belgische Rundfunk.

Von Zwischenfällen bei der Polizeiaktion wurde nichts bekannt. "Die Situation ist ruhig", hieß es. Die von den belgischen Behörden geführten Verhandlungen mit den Flugzeugbesetzern waren ergebnislos geblieben. Auch ein Ultimatum hatte die Besetzer nicht zum Aufgeben gebracht.

Auf Anweisung von Innenminister Patrick Dewael wurde die Lufthansa-Maschine vom Terminal weg an einem isolierten Standort gezogen, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Dann griff die Polizei ein.

90 Polizisten im Einsatz

Kurz vor der Polizeiaktion war den Besetztern, darunter Frauen und Kindern, Strafffreiheit für den Fall zugesichert worden, dass sie das Flugzeug freiwillig verlassen. "Bis auf drei Personen weigerten sich alle, zu gehen", sagte Polizeisprecherin Els Cleemput. Etwa 90 Polizisten seien an der Räumung beteiligt gewesen.

Die Exil-Iraner hatten von der EU gefordert, die Führung in Teheran nicht mehr zu unterstützen. Dazu wollten sie eine schriftliche Zusicherung.

Das Flugzeug war am Donnerstagnachmittag aus Frankfurt kommend in Brüssel gelandet. Die Exil-Iraner hatte sich am Flugsteig geweigert, die Maschine zu verlassen.

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