Politiker und ihre CO₂-Bilanz:Verunreinigt

Justizministerin Barley? Letzter Platz. Umweltministerin Schulze? Immerhin Zweitbeste. Die Deutsche Umwelthilfe hat die Dienstwagen von Politikern untersucht.

Und nun die Umweltbilanz der Bundesregierung. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) selbst, das sollte zumindest anerkannt werden, kommt immerhin auf einen akzeptablen zweiten Platz: Ihr Dienstwagen stößt 200 Gramm CO₂ pro Kilometer aus, nur der Dienstwagen von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) schneidet mit 193 Gramm besser ab. Einen ordentlichen dritten Platz belegt Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit seinem Diesel-Dienstwagen (207 Gramm). Ganz schön verunreinigt wird die Bilanz allerdings durch die Autos von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU; realer CO₂-Ausstoß von 229 Gramm) und Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD; 235 Gramm).

Diese, zugegeben alternative, Umweltbilanz der Regierung hat die Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht und die Organisation zieht in ihrem "Dienstwagencheck" ein vernichtendes Fazit: Kein einziges Auto der 236 befragten Regierungspolitiker von Bund und Ländern halte den Kohlendioxid-Grenzwert der EU ein, der bei 130 Gramm CO₂ pro Kilometer liegt. Besonders dreckig demnach: das Auto von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit 408 Gramm CO₂-Ausstoß. Auch die beiden CDU-Ministerpräsidenten Volker Bouffier (Hessen) und Armin Laschet (NRW) tun der Umwelt mit ihren Dienstautos keinen Gefallen (376 Gramm)

. Bei ihren Bewertungen stützte sich die Deutsche Umwelthilfe nach eigener Aussage nicht auf die offiziellen CO₂-Angaben der Hersteller, die unter Laborbedingungen gemessen wurden, sondern auf Berechnungen des unabhängigen Forschungsinstituts International Council on Clean Transportation (ICCT) im Straßenbetrieb.

Keine Erkenntnisse gibt es derweil über Bundeskanzlerin Angela Merkel: Aus Sicherheitsgründen liegen über ihre Fahrzeuge, wie auch über die Autos der Verteidigungsministerin, des Finanz-, Innen- und Außenministers und Bundespräsidenten, keine Angaben vor.

© SZ vom 16.08.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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