Politbarometer:Genosse Trend meldet sich zurück

Lesezeit: 1 min

Auch beim aktuellen ZDF-Politbarometer haben Union und FDP ihre Mehrheit verloren. Die Sozialdemokraten legen auf Kosten der Union zwei Punkte auf 34 Prozent zu, in der politischen Stimmung sogar vier.

Unverändert bleiben die kleinen Parteien: Für Grüne und FDP werden jeweils sieben Prozent vorhergesagt, für die Linkspartei acht Prozent. Da auch Rot-Grün weit von einer eigenen Mehrheit entfernt ist, bliebe die Möglichkeit einer großen Koalition. Rechnerisch möglich wäre auch ein Bündnis von SPD und Grünen mit der Linkspartei, was die beteiligten Parteien aber ausschließen.

Schröder baut Vorsprung vor Merkel aus

Deutlicher noch ist der Zugewinn der SPD in der politischen Stimmung. Die Sozialdemokraten legen der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF zufolge um vier Punkte zu auf 38 Prozent. Sie liegen damit nur noch zwei Prozentpunkte hinter der CDU/CSU mit 40 Prozent (minus zwei Punkte). Die Grünen verbessern sich hier um einen Punkt auf sieben Prozent, die FDP verliert einen Punkt auf sechs Prozent. Die Linkspartei verliert ebenfalls einen Punkt auf sieben Prozent.

In der Woche nach dem TV-Duell kann Gerhard Schröder seinen Vorsprung vor Angela Merkel in der "K-Frage" weiter ausbauen: Die absolute Mehrheit von 53% aller Wahlberechtigten spricht sich jetzt für den Amtsinhaber auch als künftigen Bundeskanzler aus, 40% bevorzugen Angela Merkel als Re-gierungschefin. Dabei fällt die Sympathie für Schröder in Ostdeutschland (Schröder: 57%; Merkel: 32%) stärker aus als im Westn (Schröder: 52%; Merkel: 42%).

Mit einem leichten Plus in der Bewertung nimmt der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (1,6) weiter Platz eins auf der Rangliste der beliebtesten Politiker ein, von etwa einem Drittel aller Wahlberechtigten wurde er jedoch nicht benotet, weil er ihnen nach eigenen Angaben nicht ausreichend bekannt war.

Auf Rang zwei folgt jetzt Gerhard Schröder mit leichten Zugewinnen in der Note (1,2). Wiedereinsteiger Friedrich Merz folgt mit einem Durchschnittswert von ebenfalls 1,2 bei allen Befragten. Die Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel wird wie in der letzten Woche mit 1,0 beurteilt, an Ansehen wieder etwas eingebüßt hat hingegen Außenminister Joschka Fischer (0,9), der nach Rang zwei in der letzten Woche jetzt nur noch Platz fünf einnimmt.

Bei der Sonntagsfrage werden anders als bei der politischen Stimmung längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie taktische Überlegungen der Wähler stärker berücksichtigt. Befragt wurden für dieses letzte ZDF-Politbarometer vor der Bundestagswahl 1299 Wahlberechtigte im Zeitraum vom 6. bis 8. September.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: