Plädoyer für den Klimaschutz:Köhler unterstützt Merkel

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Vor dem G-8-Gipfel in Heiligendamm hat sich Bundespräsident Horst Köhler beim Klimaschutz voll hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel gestellt.

Das in der G-8 so umstrittene Ziel, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen und die Treibhausgase entsprechend drastisch zu vermindern, halte er "für ein gutes, ein wichtiges Ziel", sagte der Präsident.

Köhler wertete es als gutes Zeichen, dass die Themen Klima und Energieeffizienz überhaupt auf der Tagesordnung Gipfels stehen. "Wer immer sich dagegen stellt, das Thema geht nicht weg", sagte er. "Sowohl die G-8 als auch die aufstrebenden Nationen wissen, dass es mit Aussitzen nicht getan ist."

In Heiligendamm gehe es vor allem darum, Vertrauen zu bilden. Darauf könne die Staatengemeinschaft "am besten im Rahmen der Vereinten Nationen" aufbauen. "Ich bin sicher, der Gipfel in Heiligendamm wird uns hierzu ein gutes Stück voranbringen", sagte Köhler. "Und wir alle wissen: Es liegt auch dann noch eine tüchtige Wegstrecke vor uns."

Der Bundespräsident lobte die öffentliche Debatte über den Klimawandel in den vergangenen Wochen und das wachsende Bewusstsein. Wenn alle so leben wollten wie die Menschen in den Industrieländern, dann wären mehrere Planeten nötig. "Also müssen endlich alle ihre Einstellungen und Verhaltensweisen überprüfen."

Riesige Chance Klimaschutz

Dies könne heilsam sein. "Wir können zum Beispiel wieder stärker beherzigen, dass unser Leben einen Sinn hat, der über die Mehrung materiellen Wohlstands hinausgeht", betonte der Präsident. Beim Klimaschutz gehe es auch um globale Fairness und Verantwortung. Er müsse mit der Entwicklungspolitik verzahnt werden.

Dass Klimaschutz zu viel koste, ließ Köhler nicht gelten. "Wir werden kräftig investieren müssen, doch diese Investitionen werden sich auszahlen." Für die deutsche Wirtschaft sei der Klimaschutz eine riesige Chance, weil sie bei den wichtigsten Technologien Marktführer sei. "Wenn in Zukunft weltweit verstärkt in den Klimaschutz investiert wird, dann sollte die Technik dazu 'Made in Germany' sein", sagte er.

Die viel geforderte neue industrielle Revolution werde mit absoluter Sicherheit kommen, zeigte sich Köhler überzeugt. Sie werde eine massive Steigerung der Ressourcenproduktivität und Energieeffizienz sowie eine CO2-ärmere Lebensweise bringen. "Und Deutschland sollte dabei an der Spitze sein", forderte Köhler. Das werde Arbeitsplätze bringen.

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