Piratenüberfälle auf Schiffe:Küste Westafrikas ist gefährlichste der Welt

Westafrika hat die Küste vor Somalia (im Bild) als gefährlichstes Gewässer der Welt abgelöst. (Foto: AFP)

Nirgendwo ist das Meer so unsicher wie vor Westafrika: Fast 1000 Seeleute wurden dort im vergangenen Jahr von Piraten angegriffen. Die Region hat damit Somalia als größte Piraten-Hochburg abgelöst. Die Überfalle sind teilweise extrem brutal.

Ihr Ziel sind Tanker, die Beute Öl: Die Gewässer vor der Küste Westafrikas werden immer gefährlicher. Piraten greifen dort häufiger Schiffe an und haben das Gebiet zum gefährlichsten weltweit gemacht, wie ein Bericht des des International Maritime Bureau (IMB) und anderer Organisationen zeigt. Die Region ist mittlerweile sogar unsicherer als das Horn von Afrika, wo somalische Piraten in der Vergangenheit verstärkt auf Beutezug gingen.

Im vergangenen Jahr wurden im Golf von Guinea fast 1000 Seeleute Opfer von Attacken. Vor Somalia wurden 850 Seeleute Opfer von Überfällen.

Die Piraten sind vor allem auf Treibstoffladungen aus, die sie auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Daher ist die Situation vor Nigeria am gravierendsten, da dem Bericht zufolge Geldbewegungen in dem Land viel schneller organisiert werden können als andernorts.

Bei ihren Überfällen gehen die Piraten äußerst gewaltsam vor. Die Piraten hätten mehr als 200 Geiseln genommen, fünf von ihnen wurden getötet.

Vor Somalia ging die Zahl der Überfälle im vergangenen Jahr hingegen zurück. 78 Prozent weniger Überfälle wurden dort registiert. Gründe sind laut IMB besser geschulte Kapitäne und eine steigende Zahl bewaffneter Wachen an Bord. Fast 80 Geiseln sind allerdings auch in Somalia weiterhin in der Gewalt von Piraten - einige davon schon mehr als zwei Jahre.

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