Piraten:Am Rande der Bedeutungslosigkeit

Vor etwas mehr als fünf Jahren begann der kometenhafte Aufstieg der Partei, aber ihre Zeit scheint nun vorbei zu sein. Zur Niederlage im Saarland werden dieses Jahr noch weitere kommen.

Vor etwas mehr als fünf Jahren begann der kometenhafte Aufstieg der Piratenpartei hinein in die Landtage, immerhin vier Parlamente konnte sie erobern. Im ersten Halbjahr 2012 kam sie in bundesweiten Umfragen teilweise auf mehr als zehn Prozent, überholte FDP sowie Linke und schloss zu den Grünen auf. Nun ist nach dem verpassten Wiedereinzug ins Berliner Abgeordnetenhaus im September das Saarland seine Piraten wieder los. Und im Mai folgen aller Voraussicht nach Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Da half es auch nichts, dass die Piraten-Kandidaten im Saarland mit Quasi-Nackt-Plakaten für sich warben.

Von einst vier Abgeordneten, die 2012 mit 7,4 Prozent in den Landtag eingezogen waren, waren am Schluss noch drei übrig, einer war zu den Grünen gewechselt. Am Sonntag gab es 0,7 Prozent. Gehofft hatte man noch auf ein Prozent. Die Kernthemen Datenschutz, Netzpolitik und Transparenz zogen offenbar nicht. Am Ziel des Einzugs in den Bundestag hält man aber unbeirrt fest. Am Wochenende wurden das Programm und ein Spitzentrio auf einem Bundesparteitag in Nordrhein-Westfalen präsentiert. Wenn das nicht klappen sollte, dann hat Lea Laux, Kandidatin im Wahlkreis Saarlouis, aber schon einen Plan parat: "Wir können auch außerparlamentarisch das System hacken."

© SZ vom 28.03.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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