Pierre Nkurunziza:Burundis Präsident zum dritten Mal gewählt

Präsident Pierre Nkurunziza steht in einer Schlange, um seine Stimme bei der Präsidentschaftswahl abzugeben. (Foto: AP)
  • Der burundische Staatschef Pierre Nkurunziza hat die Präsidentschaftswahl in dem ostafrikanischen Land gewonnen.
  • Er wurde bereits zum zweiten Mal wiedergewählt. Die Verfassung sieht eigentlich nur eine Wiederwahl vor.
  • Vor der Wahl war es zu Protesten und gewaltsamen Unruhen gekommen.

Dritte Amtszeit für den Präsidenten

Amtsinhaber Pierre Nkurunziza hat nach amtlichen Angaben die Präsidentschaftswahl in Burundi gewonnen. Wie die Wahlkommission mitteilte, entfielen in der ersten Wahlrunde 69,4 Prozent der Stimmen auf den Staatschef.

Nkurunziza ist bereits seit dem Jahr 2005 im Amt. Seine Kandidatur um eine dritte Amtszeit war hochumstritten. Die Verfassung sieht nur zwei Amtszeiten vor. Nkurunziza rechtfertigte seine neuerliche Kandidatur damit, dass seine erste Amtszeit nicht zähle, weil er damals vom Parlament und nicht direkt von der Bevölkerung gewählt worden sei.

Proteste und Unruhen vor der Wahl

Die Opposition hielt dagegen, eine dritte Amtszeit Nkurunzizas widerspreche dem Abkommen von Arusha, mit dem der Bürgerkrieg in Burundi der Jahre 1993 bis 2006 mit seinen 300 000 Todesopfern überwunden wurde.

Seit Nkurunzizas Ankündigung einer neuen Kandidatur Ende April gab es Proteste und politische Unruhen. Mitte Mai scheiterten Teile der Armee mit einem Putsch gegen den Präsidenten. Die Regierung ging mit harter Hand gegen ihre Gegner vor.

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(Foto: Spencer Platt/Getty Images)

Übrig bleiben die Patronenhülsen: Auf den Straßen von Bujumbura, der Hauptstadt Burundis, stoßen Regierungsgegner seit Wochen mit Polizisten zusammen.

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(Foto: Gildas Ngingo/AP)

Obwohl die Opposition zu einem Boykott aufgerufen hat, bilden sich zur Öffnung der Wahllokale lange Schlangen.

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(Foto: Marco Longari/AFP)

Jede Stimme zählt. Die Europäische Union äußerte im Vornherein Befürchtungen, die schwere Krise im Land könne sich weiter verschlimmern.

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(Foto: Marco Longari/AFP)

In Teilen des Landes, die nicht als Hochburgen der Regierungspartei von Präsident Nkurunziza gelten, erscheinen nur vereinzelt Wähler zur Abstimmung.

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(Foto: Phil Moore/AFP)

Die Sicherheitskräfte schießen scharf - inzwischen sollen mehr als 70 Menschen bei Protesten gegen den Präsidenten umgekommen sein.

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(Foto: Landry Nshimiye/AFP)

Gut 3,8 Millionen Burundier sind wahlberechtigt. Ein überraschendes Ergebnis wird nicht erwartet, ein Sieg der Regierungspartei gilt als sicher.

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