Philippinen:Bombenanschlag auf Parlament

Bei einer Explosion im Gebäude des philippinischen Parlaments in Manila wurde mindestens ein Mensch getötet. Die Detonation ereignete sich, als ein neuer Antrag zur Amtsenthebung von Präsidentin Arroyo diskutiert wurde.

Bei einem Anschlag auf das philippinische Parlament ist mindestens ein Mensch getötet worden, mehrere wurden verletzt. Der Sprengsatz detonierte in der Vorhalle des Gebäudes und löste einen Brand aus.

"Es war definitiv eine Bombe oder ein ferngesteuerter Sprengsatz", sagte Abgeordnetenhauspräsident Jose de Venecia. Er hatte bereits in einer ersten Erklärung vom "Werk eines Terroristen oder eines Anarchisten" gesprochen.

Nach Angaben der Polizei galt der Anschlag vermutlich einem Abgeordneten aus dem muslimischen Süden der Philippinen. Der Politiker wurde unbestätigten Medienberichten zufolge ebenfalls getötet.

Das Präsidialamt teilte mit, Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo habe dem Chef der nationalen Polizei befohlen, die Ermittlungen persönlich zu leiten.

Der bestätigte Tote war nach Venecias Angaben der Fahrer einer Abgeordneten, die verletzt worden sei. Zwei ihrer Kollegen und mehrere andere Personen hätten ebenfalls Verletzungen erlitten.

Unter den Verletzten war demnach auch der Abgeordnete Luis Ilgan. Kongressmitglied Satur Ocampo sagte der Nachrichtenagentur AP, eine Kollegin und ein Fahrer hätten Verletzungen erlitten.

Teile der Decke eingestürzt

Bei der Explosion wurden nach einem Bericht des Radiosenders DZBB drei Autos beschädigt. Augenzeugen berichteten, Teile der Decke im Batasan-Komplex des Abgeordnetenhauses seien eingestürzt. Auch ein Teil der Fassade sei herausgebrochen.

Die Detonation ereignete sich, als im Repräsentantenhaus gerade ein neuer Antrag zur Amtsenthebung von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo wegen Korruptionsvorwürfen diskutiert wurde. Die Polizei riegelte das Gebiet ab.

© AP/dpa/Reuters/ckn/cag/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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