Peking:Nordkoreaner flüchten in deutsche Botschaft

Fünf nordkoreanische Flüchtlinge haben auf einem deutschen Botschaftsgelände in Chinas Hauptstadt Zuflucht gesucht. Ein weiterer Mann soll zurückgeschickt worden sein, ihm fehlten die nötigen Papiere.

Der 34-Jährige berichtete, ein deutscher Konsul habe ihn abgewiesen, weil seine nordkoreanische Identität nicht hätte bestätigt werden können, berichteten die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap und Fluchthelferkreise. Der Flüchtling sei an einem sicheren Ort.

Es sei sein zweiter Versuch gewesen, über die deutsche Botschaft nach Südkorea zu gelangen. Beim letzten Mal im Februar habe ihn die südkoreanische Seite nicht als Flüchtling anerkannt.

Der deutsche Konsul habe ihn noch von damals gekannt, berichtete der deutsche Aktivist Norbert Vollertsen von Seoul aus. Die Nordkoreaner hatten am frühen Morgen die Sicherungsanlagen zu dem bewachten und mit einem hohen Zaun gesicherten Areal überwunden, auf dem ein Wohnblock für deutsche Diplomaten und die Botschaftsschule liegen.

Flucht vor Hunger und Verfolgung

Einige hundert Nordkoreaner haben bislang in diplomatischen Missionen in China Zuflucht gesucht und damit ihre Ausreise nach Südkorea erzwungen. In China leben zehntausende Nordkoreaner, die wegen des Hungers und der Verfolgung durch das Regime über die Grenze in die Volksrepublik gekommen sind.

Chinas Behörden erkennen sie nicht als politische Flüchtlinge an und schieben sie bei einer Ergreifung über die Grenze ab, wo ihnen Lagerhaft und Folter drohen.

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