Vor dem Hintergrund massiver innenpolitischer Probleme hat Pakistan am Dienstag den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit gefeiert. Präsident Pervez Musharra rief seine Landsleute zur Abwehr von Terrorismus auf. Es sei Zeit, dass das sich ganze Volk erhebe, um islamistischen Terroristen in Pakistan die Stirn zu bieten, sagte Musharraf. Al-Qaida und andere militante Gruppen dürften die pakistanische Grenzregion nicht mehr als Ausgangspunkt für ihre Anschläge nutzen.
"Wir treten dem Terrorismus nicht stellvertretend für Amerika entgegen, wir machen das für uns", sagte Musharraf. Die Drohung der USA, möglicherweies selbst mit Luftangriffen gegen Kämpfer in der Grenzregion zu Afghanistan vorzugehen, bezeichnete Musharraf als "Säbelrasseln". Solche Angriffen werde es nicht geben. Musharraf appellierte die Bürger, die Wahlen zu unterstützen, die noch für dieses Jahr erwartet werden. Dabei sollten sie sich für gemäßigte Kräfte entscheiden, sagte er.
Musharraf steht unter massivem Druck
Musharraf hatte vor wenigen Tagen erwogen, den Ausnahmezustand über Pakistan zu verhängen, sich dann aber doch dagegen entschieden. Anschläge muslimischer Extremisten haben besonders im Grenzgebiet zu Afghanistan zugenommen, seit die Armee vor einem Monat die von Extremisten besetzte Rote Moschee stürmten.
Musharraf steht unter massivem Druck, weil er sich im Herbst noch vom alten Parlament in seinem Amt bestätigen lassen und zugleich Armeechef bleiben will. Ein neues Parlament soll im Winter gewählt werden.
Die Territorien des heutigen Indiens und Pakistans wurden am 15. August 1947 um Mitternacht von Großbritannien aus der Kolonialherrschaft entlassen. Indien feiert die Unabhängigkeit einen Tag nach Pakistan. Die beiden Atommächte hatten im Rahmen ihrer Friedensverhandlungen einen Austausch von efangenen des jeweils anderen Landes zum 60. Jubiläum vereinbart.