"Operation Lightning Hammer":USA startet neue Irak-Offensive

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16.000 Soldaten nehmen an einem neuen Vorstoßes der US-Armee im Irak teil. Die Operation begann in der Nacht mit Luftangriffen.

Im Irak haben US-Soldaten zusammen mit einheimischen Einheiten nach Armeeangaben eine neue Offensive gegen Extremisten der al-Qaida begonnen. Sie ist Teil eines landesweiten Vorstoßes gegen sunnitische und schiitische Milizen, vor allem gegen "vom Iran unterstützte schiitische Milizen", teilte das US-Militär am Montag mit.

Bei der "Operation Phantom Strike" gehe es um einen "mächtigen Schlag" mit mehreren zeitgleichen Einsätzen im ganzen Land. Begonnen habe die Operation nach Militärangaben mit Luftangriffen.

Einzelheiten über die Operation sind nur sehr wenige bekannt. Angeblich sind 16.000 irakische und US-Soldaten an den Kämpfen in der Provinz Dijala, insbesondere in der Provinzhauptstadt Bakuba, beteiligt. Hier sollen viele Extremisten untergetaucht sein.

Angeblich Erfolge gegen sunnitische Aufständische

Dieses Jahr haben die USA 30.000 zusätzliche Soldaten in den Irak geschickt und sie statt in großen Lagern auf kleinere Stützpunkt verteilt, um sektiererische Gruppen besser kontrollieren zu können. Das Militär gibt an, es habe mit dieser Strategie Erfolg, besonders gegen sunnitische Aufständische, ihre Hauptgegner nach dem Sturz Saddam Husseins. Das berichtet die New York Times.

Allerdings haben die Truppen im Irak mit steigender Gewalt von schiitischen Milizen zu tun, denen sie enge Verbindungen zum Nachbarstaat Iran unterstellen. Außerdem konzentrieren sich die Soldaten auf die Verfolgung von Terroristen der al-Qaida im Irak.

Der Iran habe seine Unterstützung für schiitische Milizen im Irak verstärkt, um einen Abzug der US-Truppen zu beschleunigen. Sie erhielten mehr Waffen und Ausbildung. Der Iran bestreitet die Vorwürfe.

Politische Situation verschlimmert sich

Hintergrund der Aktion sind offenbar Befürchtungen der US-Armee, dass die Extremisten und Rebellen im Irak die Angriffe auf die US-Truppen und ihre Anschläge auf Zivilisten intensivieren könnten, um Einfluss auf die Debatte in den USA über einen Abzug aus dem Irak zu nehmen.

Im September soll die US-Regierung einen Bericht über die Lage und den Fortschritt ihrer Politik im Irak vorlegen.

Die politische Situation im Irak verschlecherte sich diesen Monat, als sich der sunnitisch-arabische Block aus der Regierung zurückzog. Andere Gruppierungen boykottieren die Regierung und fast das halbe Kabinett nimmt nicht mehr an Sitzungen teil.

Iraks Premierminister Nuri Al-Maliki sagte am Samstag laut New York Times, er habe die Vorsitzenden der wichtigsten politischen Gruppierungen zu einer Versammlung eingeladen, um die Streitpunkte zu klären.

Allerdings kündigte er dieses Treffen für Dienstag an und bisher gibt es keine Anzeichen dafür.

© sueddeutsche.de/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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