Online:Youtube gegen Hassbotschaften

Es sei nicht genug, Inhalte zu löschen. Das Diskussionsverhalten hierzulande müsse sich ändern, heißt es in einer Initiative der Online-Plattform. Auch an Schulen soll es dazu Workshops geben.

Von Louisa Schmidt, Berlin

Die Google-Tochter Youtube startet eine Initiative gegen Hassreden und für mehr Toleranz. Mit der Kampagne "#NichtEgal" wolle Youtube dazu aufrufen, Courage zu zeigen und Hass etwas entgegenzusetzen, sagt Sabine Frank, Leiterin für Verbraucher- und Jugendschutz bei Google Deutschland. 22 Youtuber, die insgesamt rund zehn Millionen Abonnenten erreichen, veröffentlichten ein Video, in dem sie ihre Zuschauer auffordern, gegen Hass aktiv zu werden. Mehr Videos sollen folgen, mit dabei sind etwa "dieLochis" und "DagiBee". Bundesweit seien auch Workshops an 40 Schulen geplant. Youtuber und Partner der Initiative sollen ältere Schüler ausbilden, die dann jüngeren beibringen, wie sie mit Hass im Netz umgehen und sich selbst für Demokratie einsetzen können - zum Beispiel, indem sie eigene kurze Videos produzieren. Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass nur jeder zehnte 18 bis 24-Jährige reagiere, wenn er Hasskommentare sieht, so Frank. 92 Millionen Videos habe Youtube 2015 von der Plattform entfernt - nur ein Prozent davon wegen terroristischer Inhalte oder Hassrede. Nutzer können kritische Kommentare und Videos melden, die Mitarbeiter dann prüfen. Wie viele daran arbeiten, verrät Youtube nicht. Man reagiere meistens aber innerhalb von 24 Stunden, sagt ein Sprecher.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: