Österreich:"Go, Arnie, go"

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Eine "Governator's"-Wahlparty, eine "Go, Arnie, go"- Kampagne - manche in Österreich überschlagen sich fast vor Begeisterung darüber, dass ein Landsmann gute Aussichten auf das Amt des kalifornischen Gouverneurs hat. Aber auch bissige Bemerkungen fehlen nicht.

Wie die Wiener Zeitung Die Presse auf ihrer Website berichtet, laden "Arnie"-Bewunderer heute abend zu einer "Governator's Party" im Grazer Szenelokal "Stern" ein - mit Apfelstrudel, "Governator's Cocktail" und "Join Arnold"-T-Shirts. Das Medien-Interesse sei "ein Wahnsinn", zitiert Die Presse die Organisatoren der Wahlparty.

Manche Boulevard-Medien haben eine regelrechte Kampagne für den Schauspieler gestartet. Auf der Website der Kronen Zeitung können Schwarzenegger-Fans ihren Namen und Wohnort eintragen lassen, um "Arnie" die Daumen zu drücken. Mehr als 1200 Besucher der Website haben sich so schon zu Schwarzenegger bekannt.

Selbst der Bundeskanzler drückt die Daumen

Wahlwerbung mit Spaßfaktor anstelle von Nachrichten gibt es auch auf einer Sonderseite des Radiosenders "Kronehit". Unter www.goarniego.at wird der Name des Schwarzenegger-Rivalen Gray Davis schon mal falsch geschrieben - als "Grey" Davis. Dafür wird der Besucher dazu aufgerufen, mitzuhelfen "dass ein Österreicher ein Politstar in den USA wird".

Auch unter Österreichs Spitzenpolitikern hat Schwarzenegger Unterstützer. Auf der Website der Kronen Zeitung wird Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) zitiert: "Ich drücke ihm, wie fast alle Österreicher, beide Daumen, dass er zum Gouverneur von Kalifornien gewählt wird." Erwartungsgemäß zeigt sich der Chef der österreichischen Sozialdemokraten, Alfred Gusenbauer, weniger begeistert von "Arnie", der für die konservativen Republikaner antritt: "Ich wünsche ihm alles Gute, was nicht heißt, dass er Gouverneur werden muss", stichelt Gusenbauer laut Krone.at.

Kontrovers geht es auch in einem Online-Forum des Standard zu. "Ich freu' mich für einen Landsmann, der es geschafft hat, im fernen Kalifornien so viel zu erreichen", schreibt ein User. Ein anderer sieht "Arnie" schon als möglichen Bush-Nachfolger - allerdings nur, was Fehlleistungen angeht, und die Witze, die sie nach sich ziehen.

(sueddeutsche.de)

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