Öffentliche Kritik:USA werfen Europa schlechte Integration von Muslimen vor

Muslime in Europa hätten mit Arbeitslosigkeit und Diskriminierung zu kämpfen, kritisiert das US-Außenministerium. Dies habe ein "Publikum" geschaffen, das offen sei für extremistische Botschaften. Deutschland wird insbesondere gerügt.

Die US-Regierung hält die Integration von Moslems in Europa für mangelhaft und sieht darin eine Gefahr für die Sicherheit der Vereinigten Staaten.

Die meisten europäischen Länder hätten es im Gegensatz zu den USA versäumt, eine bewusste Integration zu verfolgen und behandelten die Nachkommen moslemischer Einwanderer weiterhin als Ausländer, sagte Daniel Fried, Staatssekretär für Europa im US-Außenministerium, am Mittwoch.

Arbeitslosigkeit und Diskriminierung

Moslems in Europa hätten mit Arbeitslosigkeit und Diskriminierung zu kämpfen. Dies habe ein "Publikum" geschaffen, das offen sei für extremistische Botschaften.

Außerdem nutzten extremistische Moslems die Meinungsfreiheit in vielen Ländern aus, um ihre Botschaft weiterzutragen. Zusammen mit einer "tief negativen Wahrnehmung" der US-Außenpolitik ergebe sich ein "besonders gefährlicher Mix".

Zwar seien nur etwa zwei Prozent der Moslems in Europa extremistischen Ideen zugeneigt. Von diesen überschreite wiederum nur ein kleiner Teil die Barriere hin zum Terrorismus. Aber schon "eine Handvoll Extremisten kann verheerende Terroranschläge begehen".

Fried erinnerte daran, dass die Anschläge vom 11. September großteils in Deutschland vorbereitet wurden. "Fünf Jahre später und trotz vieler Erfolge bei der Terrorbekämpfung, stellt der gewaltbereite Extremismus in Europa weiterhin eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA und ihrer Verbündeten dar", sagte Fried.

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