Die Witwe des 1945 hingerichteten Widerstandskämpfers gegen das Nazi-Regime Helmuth James Graf von Moltke, Freya Gräfin von Moltke, ist im Alter von 98 Jahren im US-Bundesstaat Vermont gestorben. Wie ihr Sohn Helmuth Caspar von Moltke der Nachrichtenagentur dpa bestätigte, starb die gebürtige Kölnerin am 1. Januar an einer Virusinfektion.
Freya von Moltke sei friedlich in ihrem Haus im Kreise ihrer Familie verstorben. "Sie hat das Weihnachtsfest noch bewusst genossen und war bis zum Schluss in vollem Besitz ihrer geistigen Kräfte", sagte ihr Sohn.
Am 8. Januar soll sie in ihrer Wahlheimat beerdigt werden, in der sie seit den 1960er Jahren gelebt hat. Die Familie plant außerdem für Anfang März einen Gedenkgottesdienst in Berlin.
Freya von Moltke, geborene Deichmann, wurde 1911 als Tochter einer Bankiersfamilie geboren. Ihren späteren Ehemann Helmuth James Graf von Moltke lernte sie im Alter von 18 Jahren kennen. Sie heirateten 1931.
Ehrung mit Geschwister-Scholl-Preis
Vier Jahre später promovierte Freya von Moltke an der juristischen Fakultät in Berlin. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie auf dem Gut Kreisau nahe Breslau den "Kreisauer Kreis", der ein Zentrum des Widerstandes gegen Hitler war. Helmuth von Moltke wurde im Januar 1945 wegen Hochverrats hingerichtet.
Freya von Moltke widmete sich nach Kriegsende publizistisch und editorisch der Geschichte des Widerstandes. Den ehemaligen Moltkeschen Gutshof stellte sie für die Begegnung deutscher und polnischer Jugendlicher zur Verfügung. Im Jahr 1960 kam sie nach Norwich in Vermont. 1989 erhielt Freya von Moltke den Geschwister-Scholl-Preis.