NRW:Anschläge auf Kulturzentren

Die Serie von Brandattacken auf türkische Einrichtungen setzt sich fort. Womöglich wollen Aktivisten damit gegen Ankaras Vorgehen in Syrien protestieren.

Die Serie von Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen in Deutschland reißt nicht ab. Im nordrhein-westfälischen Ahlen warfen Unbekannte in der Nacht zu Montag mehrere Brandsätze gegen ein türkisches Kulturzentrum. Zuvor hatte es ähnliche Attacken auf Moscheen und Kultureinrichtungen unter anderem in Berlin und im baden-württembergischen Lauffen am Neckar gegeben. In Meschede im Sauerland nahm die Polizei drei verdächtige Syrer fest, die in der Nacht zum Sonntag Molotow-Cocktails auf das Haus eines deutsch-türkischen Freundschaftsvereins geschleudert haben sollen. Die Sicherheitsbehörden vermuten hinter den Anschlägen kurdische Aktivisten, die gegen die türkische Militäroffensive im Nordwesten Syriens protestieren wollten. Eine der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahestehende Jugendorganisation hatte für Montag zu europaweiten Aktionen aufgerufen. Bei dem Brandanschlag in Lauffen scheint sich der Verdacht zu bestätigen: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Heilbronn teilten am Montag mit, dass ein im Internet veröffentlichtes Video der Täter und ein entsprechender Begleittext nahelegten, dass es sich um eine Tat kurdischer Extremisten handelt. Das Video sei auf einer Webseite erschienen, die mit der verbotenen kurdischen Organisation PKK in Verbindung stehe. Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschlands, Ali Toprak, verurteilte die Anschläge: "Wer auch immer hinter diesen Anschlägen und Gewaltaufforderungen steht, ob PKK-nahe Kreise oder der türkische Geheimdienst MIT, diese Form der menschenverachtenden Gewalt ist mit nichts zu rechtfertigen." Das türkische Außenministerium hat derweil den deutschen Botschafter einbestellt. Man habe die "erforderlichen Mahnungen" ausgesprochen, sagte der türkische Regierungssprecher Bekir Bozdag. Seine Regierung sei "beunruhigt" über die Vorfälle

© SZ vom 13.03.2018 / cwe, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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