Nordirak:Türkische Soldaten töten 150 PKK-Rebellen

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Bei nächtlichen Bombenangriffen haben türkische Streitkräfte im Nordirak 150 PKK-Kämpfer getötet. Die PKK bestritt die Angaben.

Bei einem Luftangriff auf Stellungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak hat die türkische Armee nach eigenen Angaben mehr als 150 PKK-Kämpfer getötet. Das teilte der Generalstab in Ankara mit. Die PKK bestritt die Angaben und teilte mit, sechs ihrer Kämpfer seien bei den Angriffen ums Leben gekommen.

Türkischer Kampfhubschrauber im türkisch-irakischen Grenzgebiet. (Foto: Foto: AFP)

Die türkischen Kampfflugzeuge hätten bei ihrem Angriff alle zuvor anvisierten Lager der kurdischen Separatistenorganisation im nordirakischen Kandil-Gebiet zerstört, hieß es auf der Internetseite des Generalstabs.

Unter den Getöteten seien möglicherweise auch hochrangige PKK-Mitglieder.

Die türkische Luftwaffe hatte in der Nacht zum Freitag Angriffe auf die PKK in den Kandil-Bergen nahe der Grenze zum Iran geflogen, in denen das Hauptquartier der Rebellen vermutet wird.

Nach kurdischen Angaben bombardierte die Luftwaffe zwei Stunden lang verlassene Dörfer in der Provinz Suleimanija. Ein Sprecher der PKK im Nordirak hatte der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak gesagt, bei den Angriffen sei kein PKK-Kämpfer getötet worden.

Nach Schätzungen der türkischen Armee halten sich im Nordirak mehrere tausend PKK-Kämpfer auf. Von ihren Rückzugsbasen dringen die Rebellen in die Türkei ein und verüben Anschläge auf Wachposten und Patrouillen der Armee.

Die Türkei hat schon mehrfach Stellungen der PKK im Nachbarland angegriffen, wo deren Kämpfer Unterschlupf suchen. Im Februar war die Armee in einer achttägigen Bodenoffensive in den kurdisch dominierten Nordirak vorgedrungen und hatte damit international Sorgen um die regionale Stabilität ausgelöst.

Die auch in der Europäischen Union (EU) als Terror-Organisation verbotene PKK kämpft für einen kurdischen Staat im Südosten der Türkei. Die Regierung in Ankara macht sie für den Tod von 40.000 Menschen seit 1984 verantwortlich.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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