Nigeria:Gruppe bekennt sich zu Entführung von Deutschem

Per E-Mail haben sich die Kidnapper eines Bundesbürgers gemeldet. Ihre Forderung: die Freilassung eines Ex-Rebellenführers und eines offenbar korrupten Gouverneurs aus der Haft.

Eine Gruppe namens "Bewegung für die Menschen im Nigerdelta" gab zu, einen deutschen Mitarbeiter in der Erdölindustrie des westafrikanischen Landes verschleppt zu haben.

In einer E-Mail, die einem Reporter der Nachrichtenagentur AP zugeleitet wurde, verlangte die Gruppe die Freilassung von zwei Gefangenen im Austausch gegen den Beschäftigten des Mannheimer Baukonzerns Bilfinger Berger AG. Die Authentizität der Mail konnte zunächst nicht verifiziert werden.

Gemäß der darin enthaltenen Forderungen soll der Gouverneur des Staates Bayelsa, Diepreye Alamieyeseigha, freigelassen werden. Ihm werden Straftaten im Finanzbereich zur Last gelegt. Für den Austausch benannt wird ferner Mujahid Dokubo-Asari, ein früherer Rebellenführer, der wegen Hochverrats vor Gericht steht.

Entführung aus dem Auto heraus

In der Erklärung der Gruppe heißt es, man suche "größere Emanzipation für die Menschen im Nigerdelta von den Klauen unserer Unterdrücker". Die deutsche Geisel sei aber mit dem größten Respekt behandelt worden, der unter den gegebenen Umständen möglich sei.

Der Deutsche, der dem Konzern Bilfinger Berger beim Bau von Einrichtungen eines internationalen Ölunternehmens half, wurde am Donnerstag im Südosten des Landes auf dem Weg zur Arbeit aus seinem Auto heraus von zehn Männern verschleppt.

Einen Tag später wurden auch drei philippinische Mitarbeiter einer Erdölfirma entführt. Sie wurden in der E-Mail nicht erwähnt.

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