Neuverschuldung 2003:Waigel bleibt der Rekordhalter

Bundesfinanzminister Hans Eichel hat 2003 doch deutlich weniger Schulden machen müssen als befürchtet. Mit rund 39 Milliarden Euro sei die Neuverschuldung unter dem Rekordniveau von 40 Milliarden Euro von 1996 geblieben, erklärte sein Ministerium.

Ein Sprecher bestätigte damit "tendenziell" Zahlen aus einem Bericht des Spiegel. Genaue Zahlen zum Haushaltsabschluss würden kommende Woche genannt.

Ursprünglich hatte Eichel eine Neuverschuldung von 43,4 Milliarden Euro für 2003 eingeplant.

Hintergrund der finanziellen Entspannung sind laut Spiegel anziehende Steuereinnahmen und Einsparungen bei der Bundesagentur für Arbeit.

Bundesbank mit geringeren Gewinnen

In den Etat für 2004 reißt der starke Euro nach Darstellung des Spiegel jedoch ein Milliardenloch.

Weil die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar erheblich an Wert gewonnen hat, schrumpfe der Gewinn der Bundesbank, von dem jährlich 3,5 Milliarden Euro in den Haushalt fließen.

Nach internen Berechnungen habe die Bundesbank im vergangenen Jahr aber nur noch einen Gewinn von deutlich unter drei Milliarden Euro erzielt, weil sie einen großen Teil ihrer Währungsreserven in US- Staatspapieren angelegt habe.

Bei niedrigen Zinsen bringen diese Anleihen schwache Erträge, die bei sinkendem Dollarkurs zusätzlich an Wert verlieren.

2002 hatte die Bundesbank noch 5,4 Milliarden Euro Gewinn verbucht.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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