Neuer Staatsminister:Gröhe rückt an Merkels Seite

Hermann Gröhe wird Nachfolger von Hildegard Müller im Kanzleramt: Als Staatsminister wird der frühere Chef der Jungen Union künftig für die Regierung das Gespräch mit den Ländern suchen.

Der CDU-Abgeordnete und frühere Chef der Jungen Union, Hermann Gröhe, wird neuer Staatsminister im Kanzleramt. Der derzeitige Justiziar der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag werde sein Amt am 1. Oktober antreten, teilte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin mit.

Neuer Staatsminister im Kanzleramt: Hermann Gröhe. (Foto: Screenshot: www.hermann-groehe.de/)

Der 47-Jährige wird als Verantwortlicher für die Bund-Länder-Koordination im Kanzleramt Nachfolger von Hildegard Müller. Die langjährige Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel wechselt als Hauptgeschäftsführerin zum Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft.

Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Rechtsanwalt Gröhe ist seit 14 Jahren Mitglied des Bundestages. Zuvor führte er fünf Jahre lang die Junge Union.

Schwierige Koordination mit den Ländern

Der verheiratete Vater von vier Kindern gehörte Mitte der Neunziger Jahre zu einem Kreis von CDU-Nachwuchspolitikern, die sich in der sogenannten "Pizza-Connection" regelmäßig mit Grünen-Politikern trafen und zählt heute in der Union zu den Befürwortern einer vorsichtigen Öffnung Richtung Grüne. Im Bundestag vertritt er die Union derzeit als Obmann des BND-Untersuchungsausschusses.

Zu seinen künftigen Aufgaben als Staatsminister gehört die schwierige Koordination der Regierungspolitik mit den Interessen der Länder etwa bei der Gesundheitsreform und der unter der großen Koalition gestartete Bürokratieabbau.

Noch offen ist, wer im CDU-Parteipräsidium den Platz Müllers einnehmen wird. Als Kandidat für die Wahl auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember ist bisher der Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder im Gespräch. Der 29 Jahre alte Vorsitzende der Jungen Union wird vom Wirtschaftsflügel der CDU unterstützt.

Müller hatte im Juli bei Bekanntgabe ihres Wechsels aus der Politik zurück in die Wirtschaft angekündigt, sie werde ihre Parteiämter sowie auch das Abgeordnetenmandat im Bundestag aufgeben.

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