Nahost:Sicherheitsplan soll Chaos in Gaza verhindern

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Mit einer breiten politischen Front will der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kureia einem drohenden Machtkampf beim Tod des schwer kranken Präsidenten Jassir Arafat begegnen.

Kureia traf am Samstag im Gazastreifen mit Politikern, Kommandeuren der rivalisierenden Sicherheitskräfte sowie Vertretern der militanten Gruppen zusammen.

Die Kommandeure hätten sich auf ein gemeinsames Vorgehen verpflichtet, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, sagte Kureia nach dem vierstündigen Treffen.

Hamas: Waffenstillstand mit Israel abgelehnt

Die palästinensischen Gruppierungen hätten zudem zugesichert, mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Ein Sprecher der Organisation Hamas, Sami Abu Suhri, hatte bereits vor dem Treffen zur Einheit der Palästinenser aufgerufen und ein Mitspracherecht gefordert, einen Waffenstillstand mit Israel aber erneut abgelehnt.

Kureia kündigte an, er werde den Dialog fortsetzen. Begleitet wurde er am Samstag von Parlamentspräsident Rauhi Fattuh, der im Falle von Arafats Tod dem Gesetz zufolge Übergangspräsident der Autonomiebehörde würde.

Arafat kämpfte in einem Militärkrankenhaus bei Paris am Samstag weiter mit dem Tod. Seine engsten Vertrauten zeigten sich angesichts einer ausbleibenden Verbesserung seines Zustandes besorgt; am Donnerstag war der palästinensische Präsident in ein Koma gefallen.

Eine offizielle Diagnose zu seiner Krankheit lag weiterhin nicht vor. Ein Sprecher Arafats, Nabil Abu Rdeneh, erklärte am Samstag, es würden weitere Untersuchungen vorgenommen. Die Ergebnisse würden in einigen Tagen erwartet.

Fünf Palästinenser in Autonomiegebieten getötet

Der anhaltenden Gewalt im Nahen Osten fielen am Samstag erneut fünf Palästinenser zum Opfer. In Dschenin im Westjordanland erschossen israelische Soldaten einen 14-Jährigen, der ihren Angaben zufolge eine Brandbombe schleudern wollte.

Augenzeugen berichteten dagegen, der Junge sei unbewaffnet gewesen und habe sich in der Nähe einer Gruppe Jugendlicher aufgehalten, die Steine auf israelische Soldaten geworfen hätten.

Im Gazastreifen wurden zwei Palästinenser beim Versuch erschossen, in eine jüdische Siedlung einzudringen. Die Gruppe Islamischer Dschihad bekannte sich zu dem versuchten Überfall.

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