Israelische Kampfhubschrauber haben in der Nacht nach Angaben von Augenzeugen mindestens fünf Raketen auf Ziele in Gaza-Stadt abgefeuert. Unter anderem sei eine Metallwerkstatt angegriffen worden. Das Gebäude habe Feuer gefangen, sagten Anwohner. Eine weitere Rakete habe ein leer stehendes Haus in der Nähe der Islamischen Universität getroffen. Ersten Informationen zufolge wurde niemand verletzt.
Die israelischen Streitkräfte erklärten, Ziel der Angriffe seien Gebäude gewesen, in denen die radikale Hamas-Organisation Waffen herstelle und lagere. Offenbar handelte es sich um Vergeltung für den Anschlag auf einen israelischen Grenzposten im Gazastreifen, bei dem am Sonntag fünf Soldaten ums Leben gekommen waren.
Anschlag gefährdet Friedensbemühungen
Militärangaben zufolge wurden fünf weitere Soldaten verwundet, zwei davon schwer. Nach der Bombenexplosion an der Grenze zu Ägypten hätten zwei Palästinenser das Feuer auf die Soldaten eröffnet. Diese hätten zurückgeschossen und die beiden Angreifer getötet. Nach palästinensischen Angaben wurde lediglich einer der Angreifer getötet, der zweite sei geflüchtet. Ferner sei eine Zivilperson ums Leben gekommen.
Der Grenzübergang wurde bis auf weiteres geschlossen, wie Militärsprecher Jacob Dallal sagte. "Dies war ein groß angelegter, gut koordinierter und geplanter Angriff", sagte Dallal. Ein Palästinenser namens Abu Madschad bekannte sich im Namen der Organisation Fatah-Falken sowie der Hamas-Bewegung zu dem Anschlag.
Madschad sagte, der Sprengsatz sei in einem 800 Meter langen Tunnel unter dem Grenzposten gezündet worden. Der israelische Regierungssprecher Raanan Gissin erklärte, der Anschlag gefährde die Bemühungen um eine Wiederaufnahme von Friedensgesprächen nach dem Tod des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat.