Nahost:Israelische Luftangriffe, palästinensische Raketen

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Israels Armee hat ihre Militäraktion fortgesetzt. Radikale Palästinenser feuerten wieder Raketen auf den Süden Israels ab. Unterdessen drohen israelische Politiker mit der gezielten Tötung der Hamas-Spitze.

Israelische Regierungsmitglieder haben mit der gezielten Tötung der Hamas-Führungsspitze gedroht. Israel werde den im syrischen Exil lebenden politischen Chef der radikalislamischen Partei, Chaled Meschaal, bei "erstbester Gelegenheit" töten, sagte der israelische Minister für Innere Sicherheit, Avi Dichter, im Militärrundfunk. Meschaal sei ein "mehr als legitimes Ziel und ich bin davon überzeugt, dass wir uns seiner bei erstbester Gelegenheit trotz der Schwierigkeit der Aufgabe entledigen", führte Dichter aus.

Israels Umweltminister Gideon Esra drohte indirekt auch Regierungschef Ismail Hanija mit der gezielten Tötung. Falls die Hamas ihre Raketenangriffe auf israelisches Territorium fortsetze, "werden die Mitglieder der politischen Führung dieser Bewegung in unsere Liste von Zielen aufgenommen", sagte Esra im Radio. Auf Hanija angesprochen, verwies der Minister darauf, dass der palästinensische Regierungschef zur Fortsetzung der Angriffe aufgerufen habe.

Israel hat am Montag erneut Ziele im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Dabei wurden im nördlichen Gazastreifen vier Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad gezielt getötet. Eine Rakete habe ihr Fahrzeug nahe Bet Lahia getroffen, teilten Sanitäter mit.

Eine israelische Armeesprecherin erklärte, die Getöteten seien an der Produktion von Kassam-Raketen beteiligt gewesen. Bei einem zweiten Angriff feuerte ein israelischer Hubschrauber Raketen ab und legte so Augenzeugen zufolge die Stromversorgung in der Ortschaft Noseirat und einem nahe gelegenen Flüchtlingslager lahm. Etwa 50.000 Menschen waren betroffen, Tote oder Verletzte gab es nicht.

Racheschwur der Hamas

Radikale Palästinenser feuerten am Montagmorgen vom Gazastreifen vier Raketen auf den Süden Israels. Sie richteten nach Angaben eines israelischen Militärsprechers keinen Schaden an. Es gab keine Verletzten.

Am Sonntagabend waren mehrere Palästinenser bei Angriffen Israels auf das Haus eines hochrangigen Hamas-Politikers und eine mutmaßliche Raketenfabrik gestorben. Der radikale Flügel der Hamas schwor Rache für den Angriff auf das Haus des Politikers. Die Antwort werde "wie ein Erdbeben ausfallen". Es wurden erneut zahlreiche Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Dabei wurde aber niemand verletzt.

Israel hatte der radikal-islamischen Hamas am Sonntag harte Vergeltung für weitere Raketenangriffe aus dem Gazastreifen angedroht. Wenn die bisherigen "maßvollen Schritte" nicht das politisch und militärisch erwünschte Ergebnis brächten, werde Israel zu härteren Maßnahmen gegen die in den Palästinenser-Gebieten mitregierende Bewegung gezwungen sein, sagte Ministerpräsident Ehud Olmert.

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