Nahost:Fünf Tote bei Selbstmordanschlag in Tel Aviv

Ein Attentäter sprengte sich vor einer Diskothek in die Luft und verletzte rund 50 Menschen. Erst vor zweieinhalb Wochen hatten Palästinenser und Israelis eine Waffenruhe vereinbart.

Palästinensische Sicherheitskräfte nahmen im Zusammenhang mit dem Anschlag zwei Personen fest. Über ihre Identität und politische Bindungen gab es zunächst keine Angaben.

Bei dem Attentäter handelt es sich nach israelischen Medienberichten vom Samstag um Abdullah Badran aus der Ortschaft Dir al-Atsun im nördlichen Westjordanland. Er hatte sich gegen 23.00 Uhr (Ortszeit) unter die Schlange vor dem Nachtclub "Stage" an der Uferpromenade von Tel Aviv gemischt. Außer dem Täter kamen drei Männer und eine junge Frau ums Leben.

Unklar war am Samstag noch, welcher Organisation der Attentäter angehörte. Nach dem Anschlag hatten anonyme Anrufer behauptet, dass die radikalislamische Organisation Islamischer Dschihad und die Al-Aksa-Brigaden hinter dem Anschlag steckten. Die militanten Palästinenser-Organisationen bestritten dies aber.

Abbas spricht von Sabotageakt

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erklärte, hinter dem Anschlag stecke eine "dritte Partei". Die Autonomiebehörde werde "angesichts dieses Sabotage-Aktes" nicht still halten.

Abbas machte keine genaueren Angaben über die sogenannte "dritte Partei". Palästinensische Funktionäre deuteten allerdings auf die libanesische Hisbollah. Diese wird vom Iran unterstützt.

Laut israelischen Sicherheitskreisen ist die Hisbollah in den besetzten Gebieten aktiv und finanziert Anschläge gegen Israel.

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