Nahost:Ägypten vermittelt im Gaza-Konflikt

Palästinensische Extremisten im Gazastreifen haben einen Stopp ihrer Raketenangriffe auf Israel angekündigt. Die Feuerpause solle sofort gelten.

Palästinensische Extremisten im Gazastreifen haben einen Stopp ihrer Raketenangriffe auf Israel angekündigt. Die Feuerpause solle sofort gelten und sei auf Vermittlung Ägyptens zustande gekommen, sagte ein Sprecher des Islamischen Dschihad am Samstag. Die Gruppe werde sich daran halten, wenn Israel das Gleiche tue.

In der Nacht zum Samstag war der Gazastreifen von den heftigsten Gefechten seit Monaten erschüttert worden. Extremisten der Gruppe Islamischer Dschihad hätten 34 Raketen abgefeuert, Israel habe als Reaktion darauf mehr als 80 Ziele aus der Luft angegriffen, sagte ein Militärsprecher. Zuvor waren vier Palästinenser bei Protesten an der Grenze ums Leben gekommen, wie das Gesundheitsministerium des Gazastreifens mitteilte. Seit März protestieren jede Woche Palästinenser an der Grenze zu Israel gegen die Blockade des Gazastreifens und fordern die Rückgabe besetzter Gebiete. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben bislang 213 Bewohner des Palästinensergebiets getötet. Ein israelischer Soldat wurde von einem Heckenschützen erschossen. Israel wirft den Demonstranten die Verletzung der Grenze und Angriffe auf Soldaten vor.

Am Samstag kehrte nach Vermittlung Ägyptens wieder Ruhe ein. Israel beschuldigte aber iranische Kräfte in Syrien, den Raketenbeschuss organisiert zu haben, und drohte damit, seine Luftangriffe auf das Bürgerkriegsland auszuweiten. "Unsere Antwort ist geografisch nicht beschränkt", sagte ein Militärsprecher. Eine neue Front in Syrien könnte zu einer direkten Konfrontation zwischen Israel und schwer bewaffneten Truppen Irans und der Hisbollah führen. Zudem hat Russland Syrien unlängst Flugabwehrsysteme geliefert.

© SZ vom 29.10.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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