Ein ganzes Berufsleben schnurrt manchmal zu einem Begriff oder zu einem Spitznamen zusammen. Im Falle von Manfred F. Schröder, der fast vierzig Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung als Redakteur und Korrespondent tätig war, hieß dieser Spitzname "Reise-Schröder". Das hatte weniger damit zu tun, dass Schröder SZ-Korrespondent in Israel (1972 bis 1983) und dann in Spanien (1983 bis 1992) war. Zwar war Schröder in seinen Korrespondenten-Jahren viel unterwegs. Zum "Reise-Schröder" wurde er aber in der Redaktion erst, als er 1993 die Leitung des Reiseteils übernahm, die er bis zum Jahr 2000 innehatte.
1963 trat der promovierte Theologe in die SZ-Redaktion ein. Die ersten zehn Jahre war er Redakteur auf der Seite Drei. Unter dem damaligen Ressortleiter Dieter Wagner, der 1972 ums Leben kam, entwickelte sich die Seite Drei zu jener besonderen Reportageseite, die bis heute die SZ prägt.
Der 1936 in Bayreuth geborene Überzeugungs-Franke Manfred Schröder begann seine journalistische Laufbahn bei den Nürnberger Nachrichten als Volontär. Nach seinen langen Jahren in Tel Aviv und Madrid lebte er mit seiner Frau in Pöcking, also an der südlichen Peripherie Münchens. Jetzt ist er im Alter von noch nicht ganz 82 Jahren gestorben.