Nach Protesten gegen Mohammed-Karikaturen:Annan fordert Schadenersatz für beschädigte Botschaften

Die islamischen Staaten hätten Angriffe auf diplomatische Vertretungen verhindern müssen, sagte der UN-Generalsekretär. Syrien sieht sich frei von jeder Schuld.

UN-Generalsekretär Kofi Annan liegen nach eigenen Angaben keine Beweise dafür vor, das Syrien und der Iran antiwestliche Proteste wegen der Mohammed-Karikaturen geschürt haben könnten.

US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte entsprechende Anschuldigungen erhoben. In einem Interview des Senders CNN sagte Annan am Montag, derartige Proteste habe es schließlich weltweit gegeben.

Syrien und der Iran trügen aber dieselbe Verantwortung wie alle anderen Staaten, Angriffe auf diplomatische Vertretungen zu verhindern. "Sie hätten das beenden sollen", sagte Annan.

"Wir konnten es nicht stoppen"

Sollten sie dazu nicht in der Lage gewesen sein, sollten sie bereit sein, den betroffenen Regierungen den entstandenen Schaden zu ersetzen.

Er habe dieses Thema auch beim syrischen UN-Botschafter in New York angesprochen. "Seine Antwort war natürlich: 'Das kam so spontan, dass wir es nicht stoppen konnten.'"

Unterdessen wurde bekannt, dass sich der südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon als Nachfolger auf dem Posten des UN-Generalsekretärs bewirbt.

Die Regierung habe entschieden, Ban als Kandidaten für den Posten des nächsten Generalsekretärs der Vereinten Nationen zu nominieren, teilte das Außenministerium in Seoul am Dienstag mit.

Der 61-jährige Ban bringe jahrzehntelange Erfahrungen als Diplomat und einen makellosen Ruf mit. Annans zweite Amtszeit endet am 31. Dezember dieses Jahres.

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